Fall: Diese junge Frau fühlt sich schlapp, schläft schlecht und hat mysteriöse Muskelschmerzen – was ist da los?

Caroline Tschibelu, MD

Interessenkonflikte

19. August 2019

Hintergrund

Diese 29-jährige Patientin klagte über multiple Gelenk- und Muskelschmerzen, Rückenschmerzen und zunehmende Müdigkeit. Der Hausarzt verwies sie deshalb an einen Rheumatologen. Sie arbeitet als wissenschaftliche Assistentin und muss viele repetitive Bewegungen ausführen. Am Ende eines Arbeitstages schmerzen dann ihre Handgelenke.

Sie gab an, dass ihre Symptome vor über 5 Jahren mit dem plötzlichen Auftreten von scharfen Schmerzen in der linken Schulter begonnen hätten, was sie damals dem Tragen ihrer Umhängetasche zugeschrieben hatte. Allmählich hatten sich die Schmerzen aber auf beide Arme übertragen. Kälte verstärke die Beschwerden. Ihr Hausarzt hatte ihr gegen die Schmerzen bei Bedarf rezeptfreie Analgetika empfohlen, was damals auch die Symptomatik beruhigt hatte.

Jetzt war der Schulterschmerz jedoch zurückgekehrt und mit diffusen Muskelschmerzen verbunden. Die Patientin hatte auch in jüngster Zeit gelegentlich beidseitige Hüftschmerzen entwickelt sowie nach längerem Sitzen aufsteigende Taubheitsgefühle an den Füßen festgestellt. Nach dem Aufstehen verschwand die Taubheit normalerweise wieder.

Sie war zunehmend ermüdbar und hatte Schwierigkeiten beim Einschlafen und Durchschlafen. Sie berichtet auch von Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten sowie von Depressionen. Die Fragen nach brennenden oder kribbelnden Empfindungen, Harn- oder Stuhlinkontinenz verneint sie sämtlich.

Die weitere Untersuchung zeigt keinen pathologischen Befund. Zu ihrer medizinischen Vorgeschichte gehören ein gut eingestelltes Asthma, Ekzeme, eine saisonale Pollenallergie und eine Endometriose. Sie hatte sich als Kind einer Appendektomie unterzogen. An Medikamenten nahm sie aktuell Albuterol bei Bedarf sowie Formoterol, Fexofenadin, Paracetamol und eine Kortisoncreme.

Anmerkung der Redaktion: Möchten Sie selbst einen interessanten Fall vorstellen, wenden Sie sich gerne damit an unsere Redaktion (redaktionsteam@medscapedeutschland.de).

Kommentar

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