Quiz: Die „Big 5“ der sexuell übertragbaren Infektionen – wie gut kennen Sie sich aus mit Chlamydien, Gonorrhoe, Syphilis & Co.

Michael Stuart Bronze, MD

Interessenkonflikte

13. Mai 2019

Die FDA hat die Zulassung von Gardasil 9 ®, dem neunvalenten HPV-Impfstoffs von Merck, für Frauen und Männer im Oktober 2018 erweitert auf das Altersspektrum von bisher 9 bis 26 Jahre auf bis zu 45 Jahre. Die US-Zulassung für Erwachsene im Alter von bis zu 45 Jahren basierte auf einer Studie mit rund 3200 Frauen im Alter von 27 bis 45, die im Durchschnitt 3,5 Jahre lang überwacht worden waren. Der 9-valente HPV-Impfstoff war zu 88% wirksam, was die Verhinderung eines kombinierten Endpunktes aus persistierender Infektion, Genitalwarzen, Präkanzerosen von Vulva, Vagina und Zervix sowie das Zervixkarzinom im Zusammenhang mit von dem Impfstoff abgedeckten HPV-Typen betraf.

In Deutschland ist die Situation folgendermaßen: Eine Impfempfehlung für Erwachsene gibt es in Deutschland von Seiten der Ständigen Impfkommission (STIKO) derzeit nicht. Empfohlen und von den Krankenkassen in der Regel bezahlt wird die Impfung nur für die Altersgruppe 9 bis 14 Jahre –  mit Nachhol-Impfungen bis zu 17 Jahren. Seit Juni 2018 empfiehlt die STIKO auch die Impfung von Jungen zwischen 9 und 14 Jahren

In einzelnen Bundesländern können Empfehlungen gelten, die vom bundesweiten Impfkalender abweichen.  In Sachsen wird die Impfung etwa auch für Frauen und Männer bis zum 26. Lebensjahr empfohlen. Auch ohne STIKO-Empfehlung darf der Arzt/die Ärztin Frauen und Männer gegen HPV impfen, die älter als 17 Jahre sind. Denn alle verfügbaren HPV-Impfstoffe sind ohne Alters­begrenzung ab einem Alter von 9 Jahren zugelassen. Es sollte allerdings vorab geklärt werden, ob die Kranken­kasse die Kosten der Impfung für einen erwachsenen Patienten übernimmt.

Eine HPV-Infektion wirkt nicht zytolytisch, sondern die Viren werden über Hautschuppen weitergegeben. Das HPV-Virus kann viele Monate und bei niedrigen Temperaturen auch ohne Wirt überleben. Daher kann auch eine Person mit Plantarwarzen das Virus beim Barfußgehen verbreiten.

Die virus-induzierten Condylomata acuminata (Feigwarzen) gehen in der Regel auf die risikoärmeren Typen HPV-6 und HPV-11 zurück. Diese Infektionen sind mit einer leichten Dysplasie verbunden, die oft einen nur vorübergehenden Charakter hat. Viele Patienten mit einer leichten Vulva-, Vagina- oder Zervixdysplasie zeigen eine spontane Remission dieser Läsionen. Patienten, die den risikobehafteten Typen HPV-16 oder HPV-18 ausgesetzt waren, entwickeln in der Regel keine Kondylome. Bei diesen Patienten ist das Risiko für eine hochgradige Dysplasie oder ein anogenitales Karzinom erhöht.

Die Behandlung einer subklinischen anogenitalen oder mukosalen HPV-Infektion empfiehlt sich nicht, wenn nicht gleichzeitig eine Dysplasie vorliegt. Es gibt keine Evidenzen dafür, dass eine Behandlung eine HPV-Infektion eliminiert oder ihre Infektiosität verringert. Tatsächlich können Warzen nach der Behandlung durch Aktivierung des latenten Virus in der Läsion benachbarter gesunder Haut wieder auftreten.

Dieser Artikel wurde von dem Arzt und Autor Markus Vieten aus www.medscape.com übersetzt und adaptiert.
 

Kommentar

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