Fall: Bauchweh, Kopfschmerzen, wenig Appetit – und dann die Schockdiagnose für diesen 43-Jährigen. Haben Sie einen Verdacht?

Dr. Craig A. Goolsby, Dr. Winston Tan, Dr. Lewis J. Kaplan, Dr. S.A. Jamal Bokhari, Dr. Andréa B. Lese, Luis M. Soler

Interessenkonflikte

28. Januar 2019

Therapie

Die Behandlung des Magen-Karzinoms hängt von der Art des Tumors, seinem Staging und dem Allgemeinzustand des Patienten ab. Die Gesamtprognose für das Magen-Karzinom ist aufgrund der späten Präsentation mit entsprechend später Diagnose in der Regel schlecht.

Die chirurgische Intervention ist der Hauptpfeiler der Therapie nicht metastatischer Erkrankungen. Als Frühstadium gilt ein auf die Magen-Schleimhaut und die Submukosa beschränktes Adenokarzinom, unabhängig davon, ob regionale Lymphknoten befallen sind oder nicht (T1NxMx).

Bei einer Diagnose im Frühstadium der Erkrankung ist die Prognose mit einer 5-Jahres-Überlebensrate zwischen 85 und 90% ausgezeichnet. Beim fortgeschrittenem Magenkrebs liegt sie nur bei 28 bis 40% [2,18,19,20]. Die endoskopische Mukosa- oder Submukosa-Resektion kann beim frühen Magen-Karzinom ohne Operation und mit einer ähnlichen Langzeitprognose kurativ sein [19,20].

In 70 bis 80% der Fälle neu diagnostizierter Magen-Karzinome ist die Operation erfolgreich. Allerdings kommt es in 50 bis 60% der Fälle zu einem Rezidiv. Patienten mit Rezidiv weisen zumeist Fernmetastasen auf. Aber in 20 bis 40% der Fälle zeigen sich lokalisierte Rezidive die das „Magenbett“, die Lymphknoten und/oder die Anastomose oder den Duodenalstumpf betreffen. Lokalisierte Rezidive hängen wahrscheinlich mit den biologischen Eigenschaften des Tumors zusammen, können aber in einigen Fällen auch auf einen unvollständigen chirurgischen Eingriff zurückzuführen sein [21,22].

Die totale Gastrektomie ist das Verfahren der Wahl mit Ausnahme der distalen Tumore, die durch eine subtotale Gastrektomie behandelt werden können. Die zusätzliche Splenektomie ist bei fortgeschrittenen proximalen Tumoren indiziert. Die distale Pankreatektomie sollte vermieden werden. Das optimale Ausmaß der Lymphadenektomie wird kontrovers diskutiert.

OP plus Chemotherapie?

In der klinischen Praxis haben die meisten Patienten leider ein fortgeschrittenes oder metastasierendes Magenkarzinom. Die Chemotherapie verfolgt in diesen Fällen vor allem einen palliativen Ansatz. Es gibt keinen Konsens über die zu empfehlende Erstlinien-Therapie. Wegen besserer Teilreaktionen wurden in der Praxis verschiedene Kombinationsbehandlungen eingesetzt:

  • 5-Fluorouracil, Cisplatin und Epirubicin,

  • Docetaxel, Cisplatin und 5-Fluorouracil

  • Capecitabin, Oxaliplatin und Epirubicin

Studien zu multimodalen Behandlungsansätze bei diesen Patienten untersuchten die postoperative (adjuvante) Chemotherapie und die perioperative Chemotherapie [18,23,24,25]. Die SWOG-Intergruppe-0116-Studie zeigte, dass chirurgisch und chemotherapeutisch behandelte Patienten eine signifikant höhere Gesamtüberlebensrate hatten als Patienten, die nur operiert worden waren.

Die MAGIC-Studie (Medical Research Council Adjuvant Gastric Infusional Chemotherapy) wies für Patienten, die perioperativ mit Epirubicin, Cisplatin und 5-Fluorouracil behandelt wurden, eine signifikant höhere Gesamtüberlebensrate gegenüber Patienten nach, die nur operiert worden waren.

Antikörper-Therapie

Die multidisziplinäre Evaluation spielt eine entscheidende Rolle für die Behandlung dieser Patienten [25,26,27]. Neben den eher konventionellen Methoden werden mehrere molekulare Zielsubstanzen untersucht. Das HER2-Protein wird bei etwa 22% der Patienten mit Magen-Karzinom überexprimiert. Trastuzumab, ein rekombinanter humanisierter und speziell auf das HER2-Protein ausgerichteter monoklonaler Antikörper, ist das erste Biologikum, für das eine Verbesserung der Überlebensrate beim Magen-Karzinom nachgewiesen wurde (11 Monate vs. 13 Monate). Trastuzumab ist daher in Kombination mit Chemotherapie eine Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit HER2-positivem fortgeschrittenem Magen-Karzinom.

Tumorgröße, Histologie, Invasionstiefe und Lymphknoten-Metastasierung sind die wichtigsten prognostischen Parameter beim Magen-Karzinom [30,31]. Die Früherkennung mit kurativer Resektion und radikaler Lymphadenektomie sowie anschließender Radio-/Chemotherapie sollte die Standard-Behandlung sein [30,31,32].

In diesem Fall

Für den Patienten war zunächst eine Kombinationschemotherapie aus Capecitabin und Oxaliplatin vorgesehen.

Kommentar

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