Patienten mit einem Delirium tremens oder signifikanten Begleiterkrankungen sollten einer stationären Behandlung zugeführt werden. Man sollte dies auch erwägen, wenn der Patient über kein gutes soziales Netz verfügt, schwere psychiatrische Probleme hat oder bereits Rückfälle erlebte.
Eine kurze ärztliche Beratung kann schon viel bewirken. Während einer ersten kurzen Intervention sollte man sich an klare Fakten halten. Man betont die Folgen, die dem Patienten durch den anhaltenden Alkohol-Missbrauch drohen. Dabei sollte man stets empathisch und unvoreingenommen bleiben. Diskussionen über die Diagnose sollte man aus dem Weg gehen, und auch eine Brandmarkung als Alkoholiker sollte vermieden werden.
Während eine Probephase des kontrollierten Trinkens mit sorgfältiger Überwachung für die Diagnose des Alkohol-Missbrauches sinnvoll sein kann, fordert dieser Ansatz die berufliche Verantwortung eines Arztes besonders. Die einzige Behandlung der Alkohol-Abhängigkeit ist die absolute Abstinenz. Der Arzt sollte herausstreichen, dass der häufigste Fehler im Kampf gegen eine Alkohol-Abhängigkeit darin besteht, das Ausmaß der dabei erforderlichen Unterstützung zu unterschätzen. Die Differenzialdiagnose zwischen Alkohol-Missbrauch und Alkohol-Abhängigkeit kann schwierig sein.
Wenn der Patient eine dissoziale Persönlichkeitsstörung aufweist (d.h. ausgeprägte Probleme in der Familie, mit Gleichaltrigen, in der Schule, Konflikte mit dem Gesetz vor dem 15. Lebensjahr und vor dem Beginn der Alkoholproblematik), ist eine Heilung weniger wahrscheinlich. Wenn der Patient an einer primären Depression, einer Angststörung oder einer anderen potenziell beitragenden Erkrankung leidet, die dem Alkohol-Problem vorausging oder in einem langen alkoholfreien Zeitraum entstand, sollte diese primäre Problematik mit großer Energie angegangen werden.
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Diesen Artikel so zitieren: Quiz: Auf ein gesundes 2019! Mit welchen Lösungsvorschlägen können Sie Ihren Patienten helfen, Ihre guten Vorsätze umzusetzen? - Medscape - 31. Dez 2018.
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