Hintergrund
Eine Mutter von 3 kleinen Kindern stellte sich mit ihrem ältesten Kind, einem 5-jährigen Sohn, in einer Kinderarztpraxis vor, weil sie sich Sorgen machte wegen einer Ohrenentzündung. Das Kind hatte seit 2 Tagen 39°C Fieber. Primär fiel ein eitriger Ausfluss aus seinem linken Gehörgang auf.
Die gründliche Durchsicht der Krankengeschichte des kleinen Patienten zeigte, dass er seit seinem ersten Lebensjahr immer wieder wegen ähnlicher Infektionen in die Klinik gekommen war. Wegen rezidivierender bakterieller Lungenentzündung war er einmal ambulant und 2-mal stationär behandelt worden. Die Infektionen der unteren Atemwege betrafen mal die linken, mal die rechten und mal beide Lungenfelder. Aufgrund rezidivierender bakterieller Infektionen der Ohren und der Lunge wurden druckausgleichende Paukenröhrchen eingesetzt. Dann wurde das Kind an die Kinderpneumologie überwiesen, um die Möglichkeit einer anatomischen Ursache für die rezidivierenden Pneumonien zu untersuchen.
Trotz dieser Maßnahmen setzten sich seine Infektionen fort und alle 1 bis 3 Wochen wurde bei ihm eine Infektion antibiotisch behandelt. Der längste Zeitraum zwischen 2 Kuren betrug 2 bis 3 Monate.
Der Junge hatte alle Impfungen seinem Alter entsprechend erhalten. Auch hatte er eine Pneumokokken-Impfreihe sowie die jährlichen Grippeimpfungen mitgemacht. Seine beiden jüngeren Geschwister, ein 3-jähriger Bruder und eine 2-jährige Schwester (beide von denselben Eltern) waren gesund und gut entwickelt. Seine Geschwister hatten angeblich keine häufigen bzw. wiederkehrenden bakteriellen Infektionen. Auch die Familienanamnese war unauffällig.
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Diesen Artikel so zitieren: Fall: Ständig Infekte und Otitis sind bei Kindern normal, oder? Oft wird die Ursache erst spät erkannt – wie bei diesem Jungen - Medscape - 5. Okt 2018.
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