3: Nehmen Sie kein Angebot ohne Verhandlung an
Viele Frauen nehmen ein Angebot für ihre erste Stelle als Oberärztin an, ohne zu verhandeln. Oft sind sie von dem Betrag beeindruckt, weil er deutlich höher ist, als das Gehalt, das sie als Assistenzärztinnen verdient haben.
Sie denken vielleicht, das sei ein tolles Angebot. Das ist es aber nicht mehr, wenn Sie 5-, 10- oder 15.000 Euro im Jahr weniger verdienen als der erstbeste männliche Kollege. Wenn das Gehalt für Ihren ersten Job 70.000 Euro beträgt gegenüber 85.000 Euro bei ihren männlichen Kollegen, fällt auch eine künftige 3%ige Erhöhung viel geringer aus. Im Laufe der Zeit summiert sich das. Und auch bei der Berechnung der Rente liegen Frauen dann im Hintertreffen.
Wollen sie eine bestimmte Stelle bekommen, sollten Sie also ein Zielgehalt im Auge haben, das im oberen Bereich für diesen Job liegt. „Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Ziel und dem, was man letztlich bekommt. Männer neigen dazu, durchschnittlich 35% mehr zu verlangen als Frauen. Wer höher hinaus will, hat auch gute Chancen, mehr zu bekommen“, sagt Laschever. Ermitteln Sie daher vorher, in welcher Verdienstspanne sie sich bei dem Job-Angebot bewegen können.
4: Keine leeren Versprechungen
Die meisten Experten sagen, man sollte sich nicht auf mündliche Zusagen verlassen. Wenn etwa ein Arbeitgeber eine Gehaltserhöhung nach 6 bis 12 Monaten in Aussicht stellt, statt die Gehaltsvorstellungen bereits direkt bei der Einstellung zu erfüllen. Häufig bekommt man dann die scheinbar versprochene Erhöhung nicht, wenn es soweit ist. Alles, was nicht schriftlich festgehalten ist, kann auch nicht eingefordert werden.
„Denken Sie daran, dass Sie, wenn Sie zu Beginn Ihres Berufslebens ein niedrigeres Gehalt beziehen, als es Ihnen zusteht Sie den Unterschied nicht so schnell wettmachen werden, da die zukünftigen Gehälter auf Ihrem Anfangsgehalt basieren. Seien Sie daher vorsichtig mit Versprechungen ihres Arbeitgebers, dass er den Unterschied in den Folgejahren ausgleichen will. Das passiert normalerweise nicht“, sagt Templeton.
5: Fragen Sie nach Extras
Verhandlungen um das Personal und die Ausstattung einer Position können Ärztinnen dabei helfen, erfolgreicher zu arbeiten und ein Gehalt zu erreichen, welches dem der männlichen Kollegen entspricht.
Rohr-Kirchgraber berichtet von einer Situation, in der eine promovierte Ärztin und ein promovierter Arzt die gleiche Stelle mit dem gleichen Gehalt antraten. „Der Mann handelte eine größere Unterstützung für sein Labor aus und 5 Jahre später verdiente er mehr als die Ärztin, weil er Laboranten und größere Räume hatte“, sagt sie. Die Extras hatten nach kurzer Zeit seinen Status verbessert.
„Sie sollten sich bewusstmachen, dass alles verhandelbar ist. Es geht um mehr als nur das Gehalt. Auch freie Tage, Klinik- oder Laborräume, Büro- oder Laborassistenten oder Unterstützung für die Teilnahme an Kongressen können Teil der Verhandlungsmasse sein“, sagt Templeton.
Denken Sie an die Übernahme der Kosten für Ärztekammern, Zulassungsprüfungen und medizinische Fortbildungen. Sogar freie Zeit für einen Sitz in einem Gremium kann zu den Extras gehören, über die Frauen verhandeln sollten und der ihnen im Verlauf ihrer Karriere Vorteile bringen kann.
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Diesen Artikel so zitieren: Frau Dr. sollte mehr verdienen: 15 lohnende Tipps für Gehaltsverhandlungen und Karriere – auch für Männer - Medscape - 22. Aug 2018.
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