Quiz: Ein Riesenproblem bei vielen Senioren – wie gut kennen Sie sich mit der chronischen Niereninsuffizienz aus?

Dr. Vecihi Batuman

Interessenkonflikte

28. Juni 2018

Diagnostik

Die Untersuchung von CKD-Patienten umfasst in der Regel ein großes Blutbild, ein basales Stoffwechselprofil und die Urinanalyse mit Berechnung der Nierenfunktion. Eine normochrome normozytäre Anämie wird bei CKD häufig beobachtet. Andere Anämieursachen sollten jedoch ausgeschlossen werden. Der Blut-Harnstoff-Stickstoff-(BUN)- und der Serumkreatinin-Spiegel sind bei CKD ebenfalls erhöht. Eine Hyperkaliämie oder niedrige Bikarbonat-Werte sind möglich. Die Bestimmung des Serumalbumin-Spiegels ist auch sinnvoll, da die Patienten infolge eines Proteinverlustes oder durch Unterernährung unter einer Hypalbuminämie leiden können. Ein Lipidprofil sollte bei allen Patienten mit CKD wegen ihres Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durchgeführt werden. Auf der Suche nach Hinweisen für eine renale Knochenerkrankung werden die Werte für Serumphosphat, 25-OH-Vitamin D, 1,25-Dihydroxy-Vitamin D (Calcitriol), alkalische Phosphatase und Parathormon bestimmt.

Die retrograde Pyelografie kann angezeigt sein, wenn trotz eines negativen Befundes bei der Nierenuntersuchung ein hoher klinischer Verdacht auf eine Obstruktion besteht. Die i.v.-Pyelografie wird wegen ihres nephrotoxischen Potenzials infolge des intravenös verabreichten Kontrastmittels nicht häufig durchgeführt, kommt aber häufig in der Nierenstein-Diagnostik zum Einsatz.

Screening

Nach den Richtlinien der National Kidney Foundation's Kidney Disease Outcomes Quality Initiative (KDOQI) kann bei erwachsenen Patienten, die kein erhöhtes CKD-Risiko haben, ein Proteinurie-Screening mit einem standardmäßigen Urinteststreifen durchgeführt werden. Für das Screening von Patienten mit erhöhtem Risiko empfiehlt KDOQI die Verwendung eines albuminspezifischen Teststreifens, da die Albuminurie bei Diabetes, Bluthochdruck und glomerulären Erkrankungen ein empfindlicherer Marker für eine CKD ist als der Gesamtproteingehalt des Urins.

Obwohl in den meisten Fällen klinische Labors routinemäßig eine geschätzte GFR (eGFR) ermitteln, die sich aus dem gemessenen Serumkreatinin-Spiegel unter Verwendung der MDRD-Formel berechnet, kann die Cockcroft-Gault-Formel (GFR ohne tubuläre Sekretion) auch ein praktisches Werkzeug zur Abschätzung der Kreatinin-Clearance sein. Die Formeln lauten:

  • Clearance (männlich) = ([140 - Alter] × Gewicht in kg)/(Serumkreatinin × 72)

  • Clearance (weiblich) = Clearance (männlich) × 0,85

Die Cockcroft-Gault-Formel schneidet bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (GFR über 60 ml/min/1,73 m2) besser ab als die MDRD-Formel, welche die gemessene GFR eher zu niedrig abschätzt.

Kommentar

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