Quiz: Keine Angst vor Hypochondern – testen Sie sich, ob Sie Patienten mit Krankheitsangststörung richtig behandeln

Dr. Stephen Soreff

Interessenkonflikte

15. Juni 2018

Ärzte, die mit einer Krankheitsangststörung konfrontiert sind, haben die Schwierigkeit, mit den eigenen emotionalen Reaktionen auf den Patienten umzugehen. Typischerweise fühlen sich Ärzte wütend, hoffnungslos und/oder hilflos, weil ihre Einschätzungen und Interventionen wirkungslos sind. Ihre Bemühungen, den Patienten zu beruhigen, stoßen in der Regel auf Widerstand und können sogar zur Aggravation der körperlichen Symptome führen. Diese Gefühle können Ärzte dazu veranlassen, Patienten mit einer Krankheitsangststörung abzulehnen oder sich von ihnen zurückzuziehen.

Wie auch bei den anderen somatoformen Störungen ist ein stationärer Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik selten notwendig. Wenn der Patient Selbstmord-Fantasien hat oder aufgrund einer zugleich bestehenden Depression oder Persönlichkeitsstörung einen Suizidversuch begeht oder unkontrollierte Ängste entwickelt, kann ein stationärer Psychiatrieaufenthalt angezeigt sein. In einem solchen Fall kann im Rahmen der stationären Aufnahme die Diagnose Krankheitsangststörung gestellt werden.

Ein vorschnelles Beruhigen, die Verschreibung von Psychopharmaka und die Überweisung an psychiatrische oder psychotherapeutische Kollegen können dem Patienten das Gefühl vermitteln, nicht ernst genommen zu werden. Während eine solche Behandlung in der Zukunft sehr wohl indiziert sein kann, beeinträchtigt sie womöglich den Aufbau einer vertrauensvollen Patienten-Arzt-Beziehung, wenn sie zu früh vorgeschlagen wird. Eine solche frühzeitige Diagnose kann zudem dazu führen, dass ein somatisches Krankheitsbild übersehen wird.

Der Arzt sollte die Schmerzen und das Leid des Patienten anerkennen. Beruhigende Aussagen über normale Befunde sollten mit Aussagen darüber verknüpft werden, dass der Patient nicht im Stich gelassen wird. Zum Beispiel: „Es scheint, dass Sie trotz aller bisher negativen Untersuchungsergebnisse immer noch die Befürchtung hegen, dass bei Ihnen etwas nicht in Ordnung ist. Ich werde aber weiterhin mit Ihnen zusammenarbeiten, um Ihnen dabei zu helfen, dass Sie sich besser fühlen und gesünder werden.“

Kommentar

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