Quiz: Keine Angst vor Hypochondern – testen Sie sich, ob Sie Patienten mit Krankheitsangststörung richtig behandeln

Dr. Stephen Soreff

Interessenkonflikte

15. Juni 2018

Patienten mit Krankheitsangststörung leiden oft unter weiteren psychiatrischen Erkrankungen. In einer allgemeinmedizinischen Ambulanz hatten 88% der Patienten mit Krankheitsangststörung zugleich eines oder mehrere psychiatrische Krankheitsbilder. Am häufigsten waren dabei die generalisierte Angststörung (71%), die Dysthymie (45,2%), die Depression (42,9%), somatoforme Störungen (21,4%) und die Panikstörung (16,7%) mit ihr assoziiert. Die Patienten sind dreimal häufiger von einer Persönlichkeitsstörung betroffen als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Die Krankheitsangststörung hat in der Regel episodischen Charakter und ist zeitlich begrenzt, wobei die Symptome Monate bis Jahre anhalten können und ebenso lange Remissionsphasen kennen.

Es existieren nur wenige epidemiologische Studien, doch scheint die Krankheitsangststörung keine Unterschiede bei Alter oder Geschlecht zu machen. In mehreren Studien wurde gezeigt, dass Patienten mit Krankheitsangststörung einen niedrigeren Bildungsstand und ein niedrigeres sozioökonomisches Niveau haben, während zugleich Kinderkrankheiten und Missbrauchsfälle höhere Raten aufweisen. Ein biologisches Grundverständnis kann den Patienten dabei helfen, das Erscheinungsbild von Krankheiten zu verstehen.

Das aktuell gültige DSM 5 führt die Zwangsstörung erstmals in einem eigenen Kapitel unter dem erweiterten Oberbegriff „Zwangsstörung und verwandte Störungen“ auf (obsessive-compulsive spectrum disorders). Als verwandte Störungen gelten dort die Dysmorphophobie (körperdysmorphe Störung), das „zwanghafte Horten“ (dt. „Messie-Syndrom“), die Trichotillomanie, die Dermatillomanie sowie andere verwandte Störungen, die substanzinduziert sind oder auf eine andere Krankheit zurückgeführt werden können. Die Krankheitsangststörung gehört nicht dazu.

Kommentar

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