Quiz: Kennen Sie die Alarmsignale der Neutropenie und wie man sie behandelt? 5 Fragen, mit denen Sie Ihr Wissen prüfen können

Elwyn C. Cabebe, MD

Interessenkonflikte

30. April 2018

Bei einem Patienten mit Neutropenie und Fieber beginnt man ein Infektions-Suchprogramm mit Anlage einer Blutkultur auf anaerobe und aerobe Keime. Es werden im Abstand von 10-15 Minuten 2 Sets von Kulturen aus dem peripheren Venenblut entnommen. Bei einem zentralvenösen Zugang werden von jedem Port Abstriche genommen.

Zu den weiteren Laboruntersuchungen zur Abklärung des Fiebers gehören:

  • Urinanalyse

  • Urinkultur und Antibiogramm

  • Kulturnahme von Wunden oder Katheterausfluss

  • Gramfärbung und Kulturanlage des Sputums

  • Untersuchung des Stuhls auf Clostridium difficile

  • Hautbiopsie, wenn es neue erythematöse und schmerzhafte Haut-Läsionen gibt.

Ein Breitband-Antibiotikum sollte innerhalb von einer Stunde nach der Kulturnahme angesetzt werden.

Bei anamnestischen Hinweisen auf eine Autoimmun-Neutropenie und bei Fehlen anderer naheliegender Erklärungen für die Agranulozytose wird ein Test auf ANCA durchgeführt. Die verschiedenen Nachweisverfahren haben alle ihre Schwachstellen, weshalb man die Kombination mehrerer Assays empfiehlt. Zudem besitzt aufgrund der vielen falsch-negativen Befunde wahrscheinlich nur ein positiver Test hinreichend Aussagekraft.

Für einen Agranulozytose-Nachweis existieren keine spezifischen bildgebenden Verfahren. Im Rahmen der Lokalisation eines Infektionsherdes können z.B. Thorax-Röntgenaufnahmen sinnvoll sein. Andere Verfahren kommen je nach den spezifischen Bedingungen [BS1] zum Einsatz. Bei Verdacht auf eine kongenitale Neutropenie werden Aufnahmen der langen Röhrenknochen angefertigt. Wenn der Patient Fieber entwickelt hat, erfolgt im Hinblick auf eine mögliche Pneumonie ein Röntgenthorax in 2 Ebenen.

Die Leber-Milz-Szintigrafie ist sinnvoll, wenn im Rahmen einer Neutropenie eine Splenomegalie entsteht und der Verdacht auf eine Milz-Sequestration vorliegt. Eine solche Untersuchung ermöglicht auch die Beurteilung der hepatozellulären Funktion und des Kolloidshifts, zu dem es kommt, wenn eine Splenomegalie auf eine Leberzirrhose mit portaler Hypertonie zurückgeht.

Das Knochenmark kann hypoplastisch sein oder es fehlen die myeloiden Präkursoren. Vielfach zeigen die Knochenmarkzellen einen Reifungsstillstand im promyelozytären, myelozytären oder sogar stabkernigen Stadium der Neutrophilen-Reifung. Letzteres ist bei der medikamenteninduzierten und der Autoimmun-Neutropenie der Fall, wenn sich die Zell-Untergänge selektiv auf die reiferen Formen beschränken.

Kommentar

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