
Churchhill hatte Recht: Sport ist Mord – wenn Mann es übertreibt
Männer jenseits der 40 aufgepasst: Ab dem mittleren Alter kann die Liebe zu Extremsportarten wie Triathlon böse enden. Tödliche Unfälle, aber auch Herzstillstände ohne Todesfolge passieren bei Triathlons „nicht selten“. Also häufiger als gedacht. So lautet das Fazit einer ersten detaillierten Aufzeichnung von plötzlichen Todesfällen bei Triathlons in den USA in den Jahren 1986 bis 2016.
Bemerkenswert ist, dass bei der 3-fach-Disziplin doppelt so viele Sportler starben wie beim Marathon. Dies lag vor allem am Schwimmen. 67% der Unfälle traten in dieser Disziplin auf. Bei fast der Hälfte der verstorbenen Triathleten fanden die Ärzte bei der Autopsie bisher nicht entdeckte kardiale Anomalien. Ein Screening vor dem Wettkampf hätte einige Todesfälle vermutlich verhindern können.
Trotzdem ist übertriebene Angst vor dem plötzlichen Herztod unangebracht. Dies zeigte eine Auswertung eines deutschen Registers, in das plötzliche Herztodesfälle beim Sport bei Wettkämpfen und in der Freizeit aufgenommen werden. Nach 30 Monaten waren 144 solcher tragischen Vorkommnisse erfasst. Das entspricht nur einer Gesamtinzidenz von 1,2 bis 1,5 pro 1 Million Einwohner pro Jahr. Und: Nicht alle endeten tödlich. In jüngerem Alter war meist eine Myokarditis der Auslöser des Zusammenbruchs. Bei Älteren eine Koronararterien-Erkrankung. Was einem zu denken geben sollte: 97% der toten Sportsfreunde waren Männer.
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Diesen Artikel so zitieren: Fortschritt, der Leben rettet: 15 Medizin-News, die im Jahr 2017 Schlagzeilen machten. Kennen Sie diese Highlights? - Medscape - 19. Dez 2017.
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