Arthritis-Therapie mit Celecoxib: Mit zusätzlich ASS steigt das Risiko für kardiale Ereignisse

Deborah Brauser

Interessenkonflikte

14. Dezember 2017

Anaheim – Das NSAID Celecoxib gilt in der Arthritistherapie bei erhöhtem kardiovaskulärem Risiko im Vergleich zu den NSAID Naproxen oder Ibuprofen aufgrund der Daten aus der PRECISION-Studie als wahrscheinlich sicherer, doch mindert die zusätzliche Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) diesen Sicherheitsvorteil wieder, wie neue Daten belegen, die auf den Scientific Sessions 2017 der American Heart Association (AHA) vorgestellt worden sind [1].

ASS reduziert kardiovaskulären Sicherheitsvorteil von Celecoxib

In die aktuelle vordefinierte sekundäre Analyse der PRECISION-Studie wurden rund 24.000 Teilnehmer eingeschlossen, die alle NSAID gegen Osteoarthritis oder rheumatoide Arthritis einnahmen.

Die Ergebnisse:

  • Von denen, die kein ASS zusätzlich nahmen, hatten diejenigen unter Naproxen oder Ibuprofen ein signifikant höheres Risiko für den primären gemischten Endpunkt -schwere – kardiale Komplikationen (MACE, major adverse cardiac events), nicht kardiovaskulär bedingte Todesfälle, gastrointestinale und renale Ereignisse – als diejenigen, die Celecoxib erhalten hatten.

  • Die Ibuprofen-Gruppe hatte ebenfalls ein signifikant höheres Risiko für MACE allein sowie für gastrointestinale und renale Ereignisse im Vergleich zur Celecoxib-Gruppe, während die Naproxen-Gruppe nur für gastrointestinale und renale Ereignisse ein signifikant höheres Risiko aufwies.

  • Allerdings war unter denjenigen, die zusätzlich ASS einnahmen, das Risiko für den gemischten Endpunkt und renale Ereignisse nur in der Ibuprofen-Gruppe signifikant höher.

  • Das Risiko für gastrointestinale Ereignisse blieb in beiden Gruppen gegenüber der Celecoxib-Gruppe höher. Zudem gab es keine signifikanten Differenzen zwischen den Gruppen beim alleinigen MACE-Risiko.

Dr. Grant W. Reed

„Die Hauptstudie war beruhigend und zeigt, dass Celecoxib bei diesen Patienten sicher eingesetzt werden kann. Diese neuerliche Analyse zeigt, dass die kardiovaskuläre Sicherheit insgesamt davon abhing, ob neben den NSAID zusätzlich ASS eingenommen wurde oder nicht“, sagte Dr. Grant W. Reed von der Cleveland Clinic in Ohio zu Medscape. „Die wichtigste Botschaft daraus ist nach meiner Meinung: Wenn du einen Patienten nicht auf ASS setzen musst, dann lass´ es auch“, sagte Reed weiter.

Bei über 43 Millionen Personen, die 2010 in den USA regelmäßig ASS einnahmen, und über 28 Millionen, die regelmäßig NSAID schlucken, sind mögliche Wechselwirkungen ein relevantes Thema. Reed wies darauf hin, dass NSAID nicht selektiv für Cyclooxygenase(COX)-1 und -2 sind und „mit ASS um die COX-1-Bindung konkurrieren, was die plättchenhemmende Wirkung des Aspirins blockiert“.

„Studien zeigen widersprüchliche Ergebnisse zu der Frage, ob die ASS-Gabe zusätzlich zu NSAID mit unterschiedlicher COX-Selektivität risikorelevant ist. Zudem ist das optimale Management von Patienten mit Arthritis unter NSAID, die ASS benötigen, unklar“, erklärte er. ASS ist ein selektiver COX-1-Hemmer, Celecoxib dagegen ein selektiver COX-2-Hemmer. Naproxen und Ibuprofen sind nicht selektive Hemmer von COX-1 und -2.

Kommentar

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