Hepatitis C: „Häufung von Fettlebern“ nach DAA-Therapie – bei 50% der geheilten Patienten finden sich Steatosis-Anzeichen

Damian McNamara

Interessenkonflikte

6. November 2017

Washington, D.C. – Bei rund 50% der Patienten, die durch direkt wirkende antivirale Arzneimittel (Direct-Acting Antivirals, DAA) eine anhaltende Response bei Hepatitis C erreichen, finden sich Anzeichen einer Fettleber. Dies zeigen die Daten einer prospektiven Studie.

„Seit die Hepatitis C wirksam behandelt werden kann, beobachten wir eine Häufung von Fettlebern“, berichtete Dr. Mazen Noureddin vom Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles auf dem The Liver Meeting 2017 in Washington.

Nach den US-amerikanischen und europäischen Leitlinien können Patienten aus der Therapie und dem Monitoring entlassen werden, wenn sie keine Zirrhose und keine erhöhten Leberwerte haben. Aber „wir wollten wissen, was nach der DAA-Therapie passiert.“

Seit die Hepatitis C wirksam behandelt werden kann, beobachten wir eine Häufung von Fettlebern. Dr. Mazen Noureddin

Die Prävalenz der Steatosis in der Untersuchungsgruppe war recht hoch, „obwohl die Leberwerte keine Auffälligkeiten zeigten“, berichtete Noureddin. Eine weitere Kontrolle der Patienten nach einem dauerhaften antiviralen Behandlungserfolg sei nicht üblich, doch sprächen diese Ergebnisse für eine Weiterführung der Verlaufskontrollen.

Langfristige Verlaufskontrollen notwendig

Noureddin und sein Team verglichen die Ultraschall-basierten Elastografie-Befunde (Fibroscan®, Echosens™) von 101 Patienten (49 Männer, 52 Frauen) vor und nach einer DAA-Therapie. Nach Erreichen eines anhaltenden virologischen Ansprechens (Sustained Virologic Response, SVR) wurde der Fettgehalt der Leber durch das CAP-Verfahren bestimmt (Controlled Attenuation Parameter).

Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 60 Jahre bei einem mittleren BMI von 28 kg/m². Alle Ethnien waren vertreten, 90% waren Diabetiker. Bei 86% der Patienten konnte der Genotyp 1 der Hepatitis-C-Infektion nachgewiesen werden, bei 13% der Genotyp 2 und bei 1% der Genotyp 4. Patienten mit dem Genotyp 3 wurden nicht in die Studie aufgenommen, da die Fettleber-Ätiologie in dieser Population eine andere ist.

Der Rückgang der ALT- und AST-Werte sowie des Fibrose-Scores waren nach Erreichen des SVR gegenüber den Ausgangsdaten signifikant (p < 0,05).

Wir wollten wissen, was nach der DAA-Therapie passiert. Dr. Mazen Noureddin

In der Kohortenstudie fanden sich bei 48% der Patienten nach der Therapie Anzeichen einer Fettleber und bei 6% von diesen eine fortgeschrittene Fibrose. Bei keinem der Patienten ohne Hinweis auf eine Fettleber (52%) gab es Anzeichen einer fortgeschrittenen Fibrose, die als Score von mindestens 11 kPa definiert worden war.

Das Körpergewicht der Fettleberpatienten hatte sich im Beobachtungszeitraum nicht verändert. Allerdings gab es signifikante Unterschiede zwischen dieser Patientengruppe und denjenigen ohne Steatosis.

Kommentar

3090D553-9492-4563-8681-AD288FA52ACE
Wir bitten darum, Diskussionen höflich und sachlich zu halten. Beiträge werden vor der Veröffentlichung nicht überprüft, jedoch werden Kommentare, die unsere Community-Regeln verletzen, gelöscht.

wird bearbeitet....