Meinung

Sport für die Gesundheit: Wie viel, wie oft und was am besten ist

Dr. JoAnn E. Manson

Interessenkonflikte

21. März 2017

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Hallo, hier spricht Dr. JoAnn Manson, Professorin für Medizin an der Harvard Medical School, Brigham and Women’s Hospital. Dank 2 aktuellen Studien aus Großbritannien (England und Schottland) wissen wir nun mehr über Kernthemen im Bereich körperlicher Aktivität und Gesundheit: wie viel, wie oft und welche Art von Sport am besten ist.

Wie Sie wissen empfehlen die Leitlinien zur körperlichen Aktivität ein 30-minütiges Training mittlerer Intensität an den meisten Tagen in der Woche (insgesamt 150 Minuten/Woche), oder ein intensives Training für die Hälfte der Zeit (75 Minuten), das über 3 oder mehr Einheiten pro Woche verteilt wird. In einer Studie, die nun im JAMA Internal Medicine [1] veröffentlich worden ist, befragten Forscher eine große Kohorte von mehr als 63.000 Männern und Frauen über 40 Jahren zu ihrer mittleren oder starken körperlichen Aktivität. Die Teilnehmer wurden in eine von 4 Gruppen eingeteilt: 1) keine mittlere oder starke körperliche Aktivität; 2) körperliche Aktivität entsprechend der Leitlinien, verteilt über mindestens 3 Einheiten pro Woche (150 oder 75 Minuten/Woche); 3) körperliche Aktivität entsprechend der Leitlinien an nur 1 bis 2 Tagen pro Woche (oft als „Weekend Warriors“ bezeichnet); 4) etwas mittlere oder starke körperliche Aktivität (aber weniger, als in den Leitlinien empfohlen wird).

Die Ergebnisse waren überraschend. Alle sportlich aktiven Gruppen zeigten gegenüber der Gruppe, die sich gar nicht bewegt hat, eine substantielle Reduktion von kardiovaskulärer und allgemeiner Mortalität. Weekend Warriors und jene, die weniger als empfohlen aktiv waren, hatten eine um 30% reduzierte allgemeine Mortalität gegenüber der nicht-aktiven Gruppe. Jene, die sich an die Leitlinien hielten und mindestens 3 mal die Woche trainierten, zeigten eine um 35% reduzierte allgemeine Mortalität. Es gab also keinen sonderlich großen Unterschied. Alle 3 Gruppen hatten eine um ungefähr 40% reduzierte kardiovaskuläre Mortalität gegenüber denjenigen, die keine mittlere oder starke körperliche Aktivität berichteten.

In einer zweiten Studie aus der UK-Kohorte, die im British Journal of Sports Medicine veröffentlich worden ist [2], haben die Forscher Teilnehmer zu spezifischen Arten von Sport sowie mittlerer bis starker körperlicher Aktivität befragt. Was sie dabei gefunden haben, ist sehr interessant. Eine breite Auswahl von Sport- und Freizeitaktivitäten war mit einer substantiellen Reduktion der Gesamtmortalität und der kardiovaskulären Mortalität assoziiert – einschließlich Schwimmen, Schläger-Sportarten, und Aerobics. Für die kardiovaskuläre Mortalität wurde eine ähnliche Reduktion bei diesen sportlichen Aktivitäten gefunden.

Dass ein wenig moderate und starke körperliche Aktivität besser als gar keine ist, ist eine sehr gute klinische Nachricht für das Gesundheitswesen. Wir sollten unsere Patienten, die nicht das Ziel erreichen oder ihre Aktivität auf 1 bis 2 Einheiten pro Woche komprimieren müssen, dazu ermuntern, dabei zu bleiben und so aktiv wie möglich zu bleiben. Wir können erwarten, dass jegliche körperliche Aktivität immer noch besser als keine ist.

Wir brauchen mehr Forschung zur körperlichen Aktivität und Gesundheit – randomisierte klinische Studien zu verschiedenen Arten von Aktivität eingeschlossen – um die Leitlinien weiter verfeinern zu können. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Es sprach JoAnn Manson.



REFERENZEN:

1. O'Donovan G, et al: Association of "weekend warrior" and other leisure time physical activity patterns with risks for all-cause, cardiovascular disease, and cancer mortality. JAMA Intern Med. 9. Januar 2017.

2. Oja P, et al: Associations of specific types of sports and exercise with all-cause and cardiovascular-disease mortality: a cohort study of 80,306 British adults. Br J Sports Med. 28. November 2016.

 

Kommentar

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