EKG-Quiz: Eine 74-Jähriger COPD-Patient mit schwerer Atemnot und Tachykardie

Philip J. Podrid, MD

Interessenkonflikte

28. Dezember 2016


Diskussion

Der Rhythmus ist unregelmäßig und beträgt 144 Schläge/min. Die Länge der QRS-Komplexes ist normal (0,08s), und die Morphologie ist bis auf eine schlechte P-Wellen-Progression im Bereich des Präkordiums unauffällig. Sie ist die Folge einer Drehung der elektrischen Achse im Uhrzeigersinn auf der horizontalen Ebene. Diese Ebene entsteht, wenn man das Herz von unterhalb des Zwerchfells betrachtet. Mit der Drehung im Uhrzeigersinn entstehen die links-ventrikulären Kräfte später, wie es in den linken präkardialen Ableitungen beobachtet werden kann.

Abbildung 2:

Mit freundlicher Genehmigung
von Dr. Podrid

Die Herzachse ist bei einem Winkel von -30° bis -90° (positiver QRS-Komplex in Ableitung I und negativer QRS-Komplex in den Ableitungen II und aVF) extrem nach links verschoben. Dies kann entweder die Folge eines alten inferioren Infarkts sein, bei dem es zu tiefen Q-Wellen in den Ableitungen II und aVF, oder einem links-anterioren Hemiblock kommt. In solch einem Fall hat der QRS-Komplex eine rS-Morphologie, wie es in den Ableitungen II und aVF zu sehen ist. Es liegt also ein links-anteriorer Hemiblock vor. In den Ableitungen I und aVL sind prominente Q-Wellen zu beobachten (^), die im Einklang mit einem alten Seitenwand-Infarkt stehen. Die QT/QTc-Intervalle sind unauffällig (260/400 ms).

Es gibt nur 3 unterschiedliche supraventrikuläre, unregelmäßige Rhythmus-Muster:

  • Sinus-Arrythmie mit einer gleichbleibenden P-Wellen-Morphologie und einem gleichbleibenden PR-Intervall;

  • Multifokaler Vorhofrhythmus bzw. wandernder Vorhofschrittmacher (Frequenz <100 Schläge/min), oder multifokale Vorhoftachykardie (Frequenz >100 Schläge/min) mit 3 oder mehr unterschiedlichen Morphologien der P-Welle, wobei keine davon dominant ist und das PR-Intervall wechselt

  • Vorhofflimmern ohne organisierte Vorhof-Aktivität

Eine organisierte Vorhof-Aktivität mit klaren P-Wellen () kann ausgemacht werden. Allerdings gibt es mindestens 13 unterschiedliche Morphologien der P-Welle. Es handelt sich deshalb um eine multifokale Vorhoftachykardie.

 

Kommentar

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