Was zählt bin ICH – Neue Erkenntnisse zeichnen ein differenzierteres Bild des pathologischen Narzissmus

Sonja Böhm

Interessenkonflikte

20. Dezember 2016

Berlin – Sie scheinen ein Symptom unserer Zeit zu sein: die Narzissten. Klar ist: Bescheidenheit mag zwar eine „Zier“ sein. Aber gemäß dem bekannten Sprichwort bringt sie uns – ganz besonders in der heutigen Zeit – kaum großen Erfolg in Beruf oder Privatleben. Da ist ganz im Gegenteil oft eine Portion Selbstbewusstsein und auch Selbstdarstellung gefragt. Aber wo hört „gesundes“ Selbstwertgefühl auf – und wo beginnt der pathologische Narzissmus?

Der Narzisst in mir

Prof. Dr. Stefan Röpke

Dies ist manchmal nicht so einfach zu entscheiden – selbst mit standardisierten Instrumenten wie dem Fragebogen „Narcisstic Personality Inventory (NPI), machte Prof. Dr. Stefan Röpke, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité und Leiter der dortigen Arbeitsgruppe Persönlichkeitsstörungen, beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN) deutlich [1]. So konfrontierte er die Zuhörer im vollen Hörsaal gleich zu Beginn seines Vortrags „Pathologischer Narzissmus“ mit einigen Fragen des NPI. Jeder sollte die Fragen für sich selbst beantworten und seine Punktzahlen addieren. Als Röpke dann die Auswertung zeigte, machte das allgemeine Lachen deutlich, dass nicht wenige im Saal gerade den Narzissten in sich entdeckt hatten.

Kein Grund zur Besorgnis, meint allerdings Röpke. Denn auch er hält das NPI mit seinen einfachen Ja-/Nein-Antworten nicht für das geeignete Instrument, um einen „pathologischen Narzissmus“ im Sinne einer Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren. Schließlich gibt es noch Abstufungen zwischen „Ich stehe gerne im Mittelpunkt“ und „Ich fühle mich unwohl, im Mittelpunkt zu stehen“.

„Jeder von uns hat narzisstische Anteile – mehr oder weniger ausgeprägt, kontrollierbar. Damit kann man gut durchs Leben gehen“, sagte Röpke. Der NPI prüft eher Narzissmus als Persönlichkeitsmerkmal – und hier gebe es durchaus „Überlappungen mit selbstbewussten gesunden Menschen“. 

 
Jeder von uns hat narzisstische Anteile – mehr oder weniger ausgeprägt, kontrollierbar. Prof. Dr. Stefan Röpke
 

„Das NPI differenziert nicht gut genug zwischen ‚gutem‘ und ‚schlechtem‘ Narzissmus“, monierte der Experte und riet davon ab, diesen im klinischen Alltag für die Diagnose zu verwenden. Für besser geeignet hält er da schon das „Pathologische Narzissmusinventar“ (PNI), der auf einer 7-stufigen Skala in 52 Items die verschiedenen Dimensionen des pathologischen Narzissmus besser abbilde.

Unter anderem die Diagnose-Unsicherheiten, aber auch neue Erkenntnisse, dass sich Narzissmus als pathologische Form der Regulierung des Selbstwertgefühls deutlich vielfältiger äußert als früher angenommen, sind Gründe, warum es die narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS) bislang nicht als eigenständige Diagnose in den ICD-10 geschafft hat und dort nur unter „anderen spezifischen Persönlichkeitsstörungen“ zu finden ist.

Nach offiziellen Zahlen ist die narzisstische Persönlichkeitsstörung auch gar nicht so häufig: Die Prävalenzraten in der Allgemeinbevölkerung werden mit 1% (Männer 1,2%, Frauen 0,7%) angegeben. Tatsächlich, so meinte Röpke, können die Zahlen aber höher sein. Denn viele Menschen mit NPS sehen keinen Behandlungsbedarf und werden nicht bei einem Therapeuten vorstellig (dort finden sich eher deren „Opfer“) – so wird die Diagnose nicht so häufig gestellt. 

Der 1-Frage-Test: Sind Sie ein Narzisst?

Sie sind sich nicht klar, ob Sie jemanden mit einer NPS vor sich haben? Fragen Sie ihn einfach danach, raten US-Psychologen von der Ohio State University in Columbus. Sie haben in einer Studie mit über 2.200 Teilnehmern im Jahr 2014 einen 1-Frage-Test Single Item Narcissism Scale (SINS) evaluiert.

Die Frage lautet „Wie sehr stimmen Sie der Aussage zu: Ich bin ein Narzisst?" Erklärt wurde der Begriff Narzisst als „selbstbezogen, geltungsbedürftig, eitel“. Die Teilnehmer kreuzten auf einer Skala von 1 bis 7 an, ob dies „gar nicht“ (1) oder „voll und ganz“ (7) auf sie zutrifft.

Das Ergebnis deckte sich sehr gut mit dem gleichzeitig erhobenen standardisierten NPI. Der Grund, so meinen die Autoren: Narzissten haben mit ihrem grandiosen Selbstbild ja kein Problem – und können daher auch offen darüber sprechen.


Ein grandioses Selbstbild, das es zu verteidigen gilt

Doch was macht nun den pathologischen Narzissten aus? Es gibt zum einen das jedem bekannte typische Muster: Der Narzisst findet sich selbst einfach großartig und hat ein übermäßiges Bedürfnis nach Bewunderung. Er hält sich für außergewöhnlich und „etwas Besseres“, lässt Regeln für sich nicht gelten, glaubt diese überschreiten zu können, und neigt dazu, andere abzuwerten. Alles Eigenschaften, die diese Menschen oft schon beim Erstkontakt „arrogant“ erscheinen lassen.

Doch so einfach machen es nicht alle Narzissten ihrer Umwelt, sie auf den ersten Blick zu erkennen. Einige von ihnen können sich zunächst hervorragend tarnen (schließlich wissen sie ja, dass Arroganz nicht so gut ankommt und sie wollen ja bewundert werden) – sie wirken oft im Gegenteil auf Anhieb zwar selbstsicher, aber auch interessant und charmant.

 
Sie werten Menschen, die für sie wichtig sind, zunächst einmal auf und wenn sie sie nicht mehr brauchen, machen sie das Gegenteil. Prof. Dr. Stefan Röpke
 

Ein weiteres typisches Merkmal ist der Empathie-Mangel – Narzissten können oder wollen Gefühle und Bedürfnisse anderer nicht wahrnehmen und sich vor allem nicht damit identifizieren. Sie verhalten sich in zwischenmenschlichen Beziehungen „ausbeuterisch“ – wollen nur nehmen, aber nichts geben. Die Beziehungen sind von ihrer Seite aus eher oberflächlich und dienen vor allem der Regulation des Selbstwertes, der persönliche Gewinn steht im Vordergrund.

Der Partner als „Trophäe“

Röpke erläuterte: „Sie werten Menschen, die für sie wichtig sind, zunächst einmal auf und wenn sie sie nicht mehr brauchen, machen sie das Gegenteil. Der Partner ist für sie eine Art ‚Trophäe‘, sobald es ihm schlecht geht, geht man auf Distanz.“ Der Narzisst hat kein authentisches Interesse an anderen und benutzt diese ausschließlich, um eigene Ziele zu erreichen. Dies aber macht ihn unfähig, tiefe dauerhafte Beziehungen mit anderen Menschen einzugehen.

Doch ob diese Charakteristika, wie sie auch im DSM-5 gelistet sind, tatsächlich das Konzept der narzisstischen Persönlichkeitsstörung widergeben, ist wie Röpke in Berlin sagte, nicht so eindeutig. Denn aktuelle empirische Erkenntnisse zeichnen ein differenzierteres Bild des pathologischen Narzissmus.

So zeigen diese Daten, dass Menschen mit NPS im Vergleich zu normalen Kontrollpersonen eher einen niedrigen Selbstwert haben. Und es findet sich beim Narzissten neben dem „grandiosen“ auch ein „vulnerables“ Selbst, das z.B. bei der Erfassung per PNI auch Berücksichtigung findet.

Der verletzliche Narzisst

 
Das Selbstkonzept von Patienten mit NPS ist durch Vulnerabilität gekennzeichnet. Prof. Dr. Stefan Röpke
 

Der vulnerabel-fragile Narzissmus-Typ neigt zu Depression, Angst, Scham, reagiert überempfindlich auf Kritik und Kränkung, hat aber gleichzeitig Phantasien eigener Grandiosität. Nach außen kann er allerdings auch betont bescheiden auftreten.

Ob es sich allerdings tatsächlich um einen eigenen Typus handelt, ist umstritten. Möglich ist auch, so Röpke, dass es sich um 2 Pole handle, zwischen denen die Narzissten – abhängig von äußeren Umständen – pendeln können: Sind sie Misserfolg und Kritik ausgesetzt, wechseln (manche) grandiose Narzissten zum vulnerablen Modus. 

In Studien hat Röpke Hinweise gefunden, dass Narzissten eine erhöhte Scham-Neigung haben. Er deutet dies als Hinweis, „dass das Selbstkonzept von Patienten mit NPS durch Vulnerabilität gekennzeichnet ist“. Es entstehe eine Scham-Wut-Spirale: Sieht der Narzisst seinen Selbstwert bedroht, begegnet er Scham und Kränkung durch starke, negative, nach außen gerichtete Emotionen, eben Wut. Sich vor Scham auslösenden Situationen zu schützen, könne eine wichtige Triebkraft narzisstischer Verhaltensweisen sein, meint der Berliner Experte.

Das Leid anderer lässt sie kalt

Auch bezüglich des Empathie-Mangels gibt es neue Erkenntnisse. Fragt man Narzissten selbst, bestätigen sie, dass sie Probleme haben, sich in andere hineinzuversetzen. Doch Tests zeigen, berichtete Röpke, dass ihre Fähigkeiten, die Emotionen, Gedanken und Absichten anderer zu erkennen, überhaupt nicht eingeschränkt sind. Diese so genannte kognitive Empathie ist durchaus vorhanden. Woran es aber mangelt, ist die emotionale Empathie: Der Narzisst erkennt zwar das Leid anderer, aber es lässt ihn schlicht kalt.

Röpke selbst ist es mit seinem Team gelungen, auch erstmals ein biologisches Korrelat dieses mangelnden Mitgefühls bei Narzissten zu identifizieren. Er fand im Gehirn-MRT bei Menschen mit NPS, dass deren Volumen an zellreicher grauer Substanz in der Inselregion vermindert ist – und diese Hirnregion gilt als Sitz der emotionalen Empathie.

 
Bei Persönlichkeits- störungen nehmen die Menschen meistens ihre Symptome nicht als solche wahr, … Sie bemerken nur die Folgen. Prof. Dr. Stefan Röpke
 

Allerdings ist nicht klar, was Henne und was Ei ist: Diese Befunde beweisen noch lange nicht, dass Narzissten einfach nur das Produkt ihrer biologisch andersartigen Hirnstruktur sind. Möglich ist auch der umgekehrte Zusammenhang – schließlich werden ja auch Muskeln, die nicht benötigt werden, über die Zeit abgebaut.

Erst Krisen-Situationen treiben ihn zum Arzt

Sind Narzissten „krank“? Im eigentlichen Sinne nicht. Denn: Sie selbst „leiden“ ja im Allgemeinen nicht unter ihrer Störung – das tut eher ihre Umwelt. „Bei Persönlichkeitsstörungen nehmen die Menschen meistens ihre Symptome nicht als solche wahr, sondern als normal“, erläutert Röpke. „Sie bemerken nur die Folgen.“

Dies vor allem in der sozialen Interaktion. Der Narzisst sucht erst Hilfe, wenn er Krisensituationen wie Job-Verlust oder Trennung vom Partner nicht mehr durch seine üblichen kompensatorischen Mechanismen abpuffern kann, die brüchige Selbsteinschätzung in Frage gestellt wird. Der Therapiegrund sind dann oft komorbide Störungen wie Depressionen, Burn-out oder Suchterkrankungen, zu denen Menschen mit NPS neigen, eventuell besteht auch Suizidgefährdung.

Die Problemursachen werden dabei nach außen verlagert, wodurch wiederum der eigene Selbstwert stabilisiert wird, erläuterte Röpke. So zeigen Narzissten oft wenig Einsicht, wo ihre eigenen Anteile liegen und sie sind dementsprechend wenig zu Veränderungen motiviert. Nicht ganz einfach ist mitunter die Abgrenzung zu anderen Persönlichkeitsstörungen – oft sind diese auch als Komorbidität zusätzlich vorhanden.

  • Auch Menschen mit einer Borderline-Störung können z.B. auf Bedrohungen des Selbstwerts mit Wut und Ärger reagieren. Sie neigen aber häufig zur Selbstverletzung als Emotionsregulation – der Narzisst eher nicht.

  • Die histrionische Persönlichkeitsstörung teilt mit der NPS die Abhängigkeit des eigenen Selbstwertes von äußeren Quellen. Doch geht es ihnen mehr um die Aufmerksamkeit per se – egal ob sie für „zerbrechlich“ oder „dependent“ gehalten werden.

  • Die antisoziale Persönlichkeitsstörung schließlich teilt mit dem Narzissten die mangelnde Empathie. Hier ist aber auch noch die Impulsivität, Aggressivität und das Betrügen Teil der Störung – was bei Narzissten nicht notwendigerweise der Fall ist, aber als Komorbidität vorkommt. 

Therapeut und Narzisst – eine schwierige Beziehung

Auch bei Therapeuten sind Narzissten nicht sonderlich beliebt. „Auch Experten haben Schwierigkeiten mit diesem Krankheitsbild“, sagte Röpke. Er spricht auch vom „Leiden der Therapeuten“.

So gestaltet sich die Interaktion zum Patienten oft schwierig – der Narzisst sieht durch die Behandlung seinen Selbstwert bedroht und reagiert, indem er den Therapeuten abwertet, es besteht die Gefahr einer negativen Gegenübertragung und eines Therapieabbruchs.

Röpke riet Kollegen, möglichst wertfrei oder sogar wertschätzend zu spiegeln und dabei „einen modellhaften Umgang mit eigenen Schwächen zu zeigen“. Dem Patienten soll es ermöglicht werden, mit dem validierenden und empathischen Therapeuten eine neue – positive – Beziehungserfahrung zu machen.

Klinische Studien, welche Therapie denn nun beim NPS Erfolg verspricht, sind rar. Eine „klärungsorientierte“ Psychotherapie scheint am ehesten Erfolg zu versprechen. Röpke und sein Team raten zunächst, dem Patienten auf jeden Fall die Diagnose des NPS mitzuteilen. Doch sollte diese Diagnose bei der Mitteilung „entpathologisiert“ werden. Als nächster Schritt solle dann – anhand zentraler Problembereiche – die Therapie gemeinsam mit dem Patienten geplant werden.

Kann Narzissmus ein Suizid-Schutz sein?

Wichtig für den Erfolg ist vor allem, dass es gelingt, eine positive Beziehung zum Patienten aufzubauen. Gemeinsam mit ihm können dann die positiven und negativen, kurz- und langfristigen Folgen seiner typischen Verhaltensweisen evaluiert werden. So soll er befähigt werden, über Einsicht und mit einer Art „Gebrauchsanweisung“ selbst über notwendige Änderungen zu entscheiden.

Das Ziel ist es dabei, an der Selbstwert-Regulation zu arbeiten, narzisstisches Verhalten zu reduzieren, die Beziehungsfähigkeit zu verbessern, Empathie zu trainieren (dies eher über die kognitive Achse) und dem Patienten Ressourcen zu vermitteln, um z.B. mit negativen Gefühlen wie Scham umzugehen, erläuterte der Experte. Erfolgserlebnisse, günstige Beziehungserfahrungen und eine angemessene, d.h. realistische, Selbstwahrnehmung, können dazu beitragen, die Symptomatik zu bessern. 

Er riet, die mögliche Suizidgefährdung der NPS-Patienten zu berücksichtigen. Wobei die Evidenz für ein erhöhtes Risiko nicht so eindeutig ist, erläuterte Röpke. Es gibt sogar Befunde, dass Patienten mit Depressionen, die als Komorbidität eine NPS haben, eher eine geringere Suizidgefährdung aufweisen. Bei ihnen könnte eine ausgeprägte narzisstische Komponente sogar einen gewissen „Suizid-Schutz“ darstellen. Es scheint aber zumindest so zu sein, dass Narzissten – wenn sie denn einen Versuch der Selbsttötung unternehmen – damit eher „erfolgreich“ sind.

Wie wird man zum Narzissten?

Was einen Menschen zum Narzissten macht, auch darüber streiten die Gelehrten noch. Nach vielen Erklärungsmodellen lassen negative Beziehungserfahrungen in der Kindheit (in Form von Abwertung, Vernachlässigung, Beschämung) negative Selbstwert-Schemata entstehen. Diesen begegnet das Kind mit narzisstischen Bewältigungsstrategien (Großartigkeit, Selbstbezogenheit, Abwertung anderer).

Laut Röpke scheint das Alter zwischen 7 und 11 Jahren dabei eine besonders vulnerable Phase darzustellen. Er empfiehlt daher, diese Altersgruppe dementsprechend bei Präventionsansätzen besonders zu berücksichtigen. Aber auch spätere negative Erfahrungen im Jugend- und Erwachsenenalter könnten eventuell einen Beitrag zur Entwicklung einer NPS leisten. Interessant sind auch Befunde, nach denen die narzisstische unter allen Persönlichkeitsstörungen eine besonders hohe Erblichkeit zeigt, wie eine norwegische Zwillingsstudie ergeben hat.

 
Auch Experten haben Schwierigkeiten mit diesem Krankheitsbild. Prof. Dr. Stefan Röpke
 

Das Zeitalter der Narzissten

Leben wir denn nun wirklich im Zeitalter der Narzissten? In einer Studie, die Röpke mit seinem Team unternommen hat – sie basierte auf einer anonymen Online-Befragung von mehr als 1.000 Deutschen und prüfte Selbstwert, subklinischen und pathologischen Narzissmus (gemessen per NPI und PNI) – machte er den Ost-West-Vergleich.

Tatsächlich hatten diejenigen, die in ihrer Kindheit und Jugend in der BRD sozialisiert worden waren, höhere Narzissmus-Werte als die, deren Sozialisation noch in den DDR-Zeiten stattgefunden hatte. Lag die Sozialisation aber nach der Wende und Wiedervereinigung, so glichen sich die Werte aus Ost und West an. Röpkes Schlussfolgerung: „Augenscheinlich ist das westliche System mit höheren Narzissmus-Werten assoziiert.“  

Aus China kommen Daten, dass Kinder aus 1-Kind-Familien eher narzisstisch sind, dass ein höherer sozio-ökonomischer Status mit mehr Narzissmus assoziiert ist und Städter narzisstischer sind als Menschen vom Land.

Und dann gibt es noch die Narzissten, bei denen es eigentlich keiner standardisierten Diagnostik mehr bedarf, die quasi jeder auf den ersten Blick erkennt: „Donald Trump, der Narzisst aus dem Lehrbuch“, titelte etwa die „Welt“ am 1. November 2016. Ist vielleicht schon der Ausgang der US-Präsidentenwahlen Anzeichen genug dafür, dass wir bereits längst im Zeitalter der Narzissten angekommen sind?  

 

REFERENZEN:

1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), 23. bis 26. November 2016, Berlin

 

Kommentar

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