Rätselhafte Befunde
Bei Frauen, die ihr Sexualleben als sehr lustvoll bewertet hatten, wurde laut Studie 5 Jahre später seltener Bluthochdruck (OR: 0,53; p < 0,05) gemessen als bei Frauen, die ihr Sexleben als wenig lustvoll erlebten.
Frauen, die extrem zufrieden mi ihrem Sexleben waren, hatten ebenso ein signifikant niedrigeres Risiko für Bluthochdruck (OR: 0,44; p < 0,05).
Aber – absolut gesehen – war die Steigerung kardiovaskulärer Ereignisse mit 1,5% bei Frauen (13,1% zu Beginn und 14,6% nach 5 Jahren) sogar höher als bei den Männern mit 1,1% (20,3% zu Beginn und 21,4% nach 5 Jahren).
„Daher besteht bei einzelnen Variablen trotz großer Unterschiede keine statistische Signifikanz und dort, wo diese gegeben ist, ist sie eher gering. Wenn man sich die Odds Ratio für die verschiedenen Blutdruckgruppen anschaut, gibt es für diese Zahlen keine sinnvolle Erklärung“, kritisiert Brück.
Männer berichteten insgesamt von häufigerem Sex als Frauen. Im ersten Durchlauf waren es 25% der Männer, die sagten, im letzten Jahr ein Mal die Woche oder häufiger Sex gehabt zu haben im Vergleich zu nur 11% der Frauen. Im zweiten Befragungszeitraum war das Verhältnis ähnlich ungleichgewichtig: 20% vs 11%. „Letztlich lässt sich nicht wirklich erklären, warum Männer häufiger Sex haben als Frauen, wenn nur nach Sex mit dem Partner gefragt wurde. Das müsste bei einer ausreichend großen Teilnehmerzahl eigentlich passen“, gibt Brück zu bedenken.
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Diesen Artikel so zitieren: Sex im Alter: Laut Studie eher gesund für Frauen, aber gefährlich für Männerherzen – Experten zweifeln - Medscape - 26. Sep 2016.
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