New Orleans – Der GLP1-Agonist Liraglutid ist in der Lage, Typ-2-Diabetiker vor Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod zu bewahren: In der LEADER-Studie (Liraglutid Effect and Action in Diabetes – Evaluation of Cardiovascular Outcome Results) – vorgestellt beim Kongress der American Diabetes Association (ADA) in New Orleans – sank die Gesamtsterblichkeit im Vergleich zu Placebo um 13%, getrieben vor allem durch eine Reduktion der kardiovaskulären Todesfälle um mehr als ein Fünftel [1].
Seit 2008 verlangt die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA, dass die kardiovaskuläre Sicherheit von Antidiabetika in großen klinischen Studien nachgewiesen wird, bevor die Zulassung ausgesprochen wird.
Fast alle Patienten beendeten die Studie wie vorgesehen
Vor diesem Hintergrund ist auch LEADER zu sehen, für die weltweit 9.340 Patienten mit unzureichend eingestelltem Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulärem Risiko rekrutiert worden waren. 97% beendeten die Studie wie vorgesehen – ein bemerkenswert guter Wert, wie Prof. Dr. Neil Poulter, Imperial College London, beim Kongress betonte.
8 von 10 Teilnehmern qualifizierten sich für die Studie, weil sie über 50 Jahre alt und bereits manifest kardiovaskulär erkrankt waren (koronare oder zerebrovaskuläre Gefäßerkrankung, chronische Niereninsuffizienz Grad 3 oder mehr, periphere Verschlusskrankheit oder chronische Herzinsuffizienz NYHA II oder III). Die übrigen waren älter als 60 Jahre und wiesen mindestens einen kardiovaskulären Risikofaktor auf.
Eine Hälfte der Patienten erhielt zusätzlich zur antidiabetischen Standardtherapie Liraglutid, das nach Möglichkeit auf 1,8 mg/Tag aufdosiert werden sollte, die andere Hälfte bekam Placebo. Als Background-Therapie waren alle Antidiabetika erlaubt außer anderen GLP-1-Analoga, DPP4-Inhibitoren und rasch wirksamem Insulin. Ansonsten bestand die Standardtherapie in Plättchenhemmung, Blutdruck- und Lipidsenkung.
Ziel war zunächst, bei vergleichbarer Blutzuckersenkung zu zeigen, dass Liraglutid hinsichtlich der kardiovaskulären Sicherheit nicht schlechter abschneidet als Placebo. War das erreicht, wurden die Daten noch einmal auf Überlegenheit des GLP1-Analogons analysiert. Als primärer Endpunkt diente dabei die Kombination von Herztod, nicht-tödlichem Myokardinfarkt und Schlaganfall.
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Diesen Artikel so zitieren: GLP1-Agonist zeigt Stärke: Überzeugende kardiovaskuläre Risikosenkung unter Antidiabetikum Liraglutid in LEADER-Studie - Medscape - 15. Jun 2016.
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