Das NCCN passte 2014 die Leitlinien für das Prostatascreening an. Die Empfehlungen stützen sich eher auf die Meinungen der Mehrheit der Kommissionsmitglieder als auf einen Konsens. Vorgesehen sind darin eine sorgfältige Befragung mit Familienanamnese, Medikamentenanamnese und Registrierung aller bisherigen Prostatauntersuchungen und -erkrankungen sowie die körperliche Untersuchung. Arzt und Patient sollten dann gemeinsam Risiken und Nutzen einer PSA-Wert-Bestimmung besprechen und einen digitalen Tastbefund zu Referenzzwecken erheben, um Hochrisikokarzinome mit scheinbar normalem PSA-Wert auszuschließen.

Bei normalem Tastbefund empfiehlt die NCCN die PSA-WERT-Bestimmung zwischen dem 40. und 49. Lebensjahr mit neuerlicher Testung im 50. Lebensjahr bei Patienten mit einem Wert unter 0,7 ng/ml (altersspezifischer Mittelwert). Bei einem Wert von mindestens 1,0 ng/ml soll danach ein- oder zweimal jährlich neu getestet werden. Bei Patienten zwischen 50 und 70 mit normalem digitalen Tastbefund und einem PSA-Wert unter 3 ng/ml wird die neuerliche Untersuchung im Abstand von 1–2 Jahren empfohlen.
Die Mitglieder der NCCN-Kommission waren sich bei der Frage nach dem PSA-Schwellenwert, der die Indikation zur Prostatabiopsie darstellt, nicht einig: Man entschied sich für 2,5 ng/ml, während ein Wert von 3 ng/ml evidenzbasiert ist und das Risiko einer diagnostischen Überversorgung verringert. Allerdings empfahlen einige Kommissionsmitglieder, den PSA-Wert im Zusammenhang mit anderen Risikofaktoren zu betrachten und weniger als spezifische Höchstgrenze. In bestimmten Fällen kann das Risiko mit Risikokalkulatoren abgeschätzt werden.
© 2016 WebMD, LLC
Diesen Artikel so zitieren: Quiz zum Prostatakarzinom: Die aktuellen Empfehlungen zu Therapie und Diagnose - Medscape - 1. Apr 2016.
Kommentar