Kritik an der generalisierten Pflege: Petition einer Krankenschwester führt nun zur Anhörung

Ute Eppinger

Interessenkonflikte

17. Februar 2016

Petition der Kinder- und Jugendmedizin führt zur Anhörung

„In den kinderärztlichen Berufsverbänden herrscht Konsens, dass die Ausbildung in der Kinderpflege beibehalten werden soll“, bestätigt Dr. Hermann Josef Kahl, Kinderkardiologe und Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte auf Nachfrage von Medscape Deutschland. Entsprechend unterstützten die Verbände der Kinder-und Jugendmedizin die Petition der Kinderkrankenschwester Monika Otte mit dem Ziel, die generalisierte Pflege zu verhindern.

 
In den kinderärztlichen Berufsverbänden herrscht Konsens, dass die Ausbildung in der Kinderpflege beibehalten werden soll. Dr. Hermann Josef Kahl
 

Otte sieht in dem Referentenentwurf die drohende Abschaffung des Berufs Kinderkrankenschwester und damit den Verlust einer auf die Bedürfnisse des kranken Kindes zugeschnittenen Fachausbildung. Die angestrebte generalistische Pflegeausbildung werde die kompetente pflegerische Versorgung vom Frühgeborenen bis zum Jugendlichen und ihren Familien nicht sichern können, heißt es in der Petition.

Otte fordert in ihrer Petition, dass die geplante Reform eine ausreichende Spezialisierung für die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege festlegt. „Zunächst kann nur in einer klassischen Kinderklinik mit ihren verschiedenen Fachabteilungen der Kinder- und Jugendmedizin die berufliche Handlungskompetenz für die Pflege von Frühgeborenen bis zum jungen Erwachsenen erlernt werden. Für den ambulanten Bereich sollten ebenfalls spezifische Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen genutzt werden. Dafür wird ein vernünftiges Zeitbudget benötigt“, so Otte in einem Interview auf der DGKJ-Seite.

Dr. Gabriele Olbrisch, Geschäftsführerin der DGKJ, bestätigt auf Nachfrage, dass die Online-Petition Ottes „sehr wichtig und hilfreich“ war. „In nur drei Wochen kamen über 80.000 Unterschriften für den Erhalt der Kinderkrankenpflege zusammen“, berichtet Olbrisch. Die erfolgreiche Petition zieht nun eine Einladung der DGKJ zur öffentlichen Anhörung im Rahmen des parlamentarischen Verfahrens nach sich.

Der am 13. Januar beschlossene Kabinettsentwurf befindet sich jetzt zur Stellungnahme bei den Ländern. Liegt diese vor, durchläuft der Entwurf das parlamentarische Verfahren in dessen Verlauf Anhörungen mit Kritik stattfinden. Das teilte auf Nachfrage ein Referent der gesundheitspolitischen Sprecherin der CDU/CSU, Maria Michalk, mit.

 

Kommentar

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