Hausarzt-Sein für Anfänger – Neue Seminarreihe hilft mit Kollegen-Rat beim Start

Ute Eppinger

Interessenkonflikte

15. Februar 2016

Niederlassung ja oder nein? Dr. Gabriel Rogalli, Sprecher des Forums Weiterbildung im Deutschen Hausärzteverband weiß aus eigener Erfahrung, dass der Gedanke sich niederzulassen, bei vielen jungen Kollegen durchaus zwiespältige Gefühle auslöst. Mit der eigens entwickelten Seminarreihe „Werkzeugkasten für die Niederlassung“ wollen Rogalli und seine Kollegen „das Selbstbewusstsein der Jungmediziner stärken sowie die Angst vor der Niederlassung nehmen und damit auch die Angst vor möglichen Regressen. Wir wollen Kollegen dazu motivieren, sich niederzulassen. Dabei hilft eine gute Vernetzung, wenn man weiß: Man ist nicht alleine“, erklärt Rogalli im Gespräch mit Medscape Deutschland.

 
Wir wollen Kollegen dazu motivieren, sich niederzulassen. Dabei hilft eine gute Vernetzung. Dr. Gabriel Rogalli
 

Eine Seminarreihe in dieser Form und Komplexität gab es bislang nicht, bestätigt Rogalli, der sich Anfang Januar als Allgemeinmediziner in Bremen niedergelassen hat. „Zu einzelnen Themen gab es zwar Veranstaltungen durch die Industrie und auch durch Versicherungsunternehmen – doch uns geht es darum, die Veranstaltungen werbefrei zu halten und die Kollegen unabhängig zu informieren“, betont er.

Dazu gehört auch, dass die Referenten ihre Interessenskonflikte offen legen. „Wir haben während unserer eigenen Niederlassung festgestellt, dass es kein umfassendes und vor allem unabhängiges Informationsangebot für junge Hausärzte gab, die sich niederlassen wollen. Dies möchten wir mit unserem Angebot, bei dem der Kollegenrat im Vordergrund steht, ändern.“

 
Uns geht es darum, die Veranstaltungen werbefrei zu halten und die Kollegen unabhängig zu informieren. Dr. Gabriel Rogalli
 

Entsprechend sind die Referenten Hausärzte, die sich selbst vor kurzem niedergelassen haben, berichtet Rogalli. Ins Konzept sind bislang 6 Referenten eingebunden, die sich in den ersten 3 Jahren ihrer Niederlassung befinden.

Je nach Thema sind auch externe Referenten mit dabei: „Beim Thema Praxisversicherungen haben wir als Referenten auch einen Versicherungsexperten. Immer aber ist auch ein ärztlicher Kollege dabei, der seine Sicht der Dinge schildert. Die Seminarmodule werden interaktiv ablaufen. Die Teilnehmer sollen natürlich von den Erfahrungen der Referenten profitieren. Es soll aber auch ein Austausch zwischen den Teilnehmern stattfinden, und die Module werden über den Austausch fortlaufend weiter entwickelt“, erklärt Rogalli.

Kommentar

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