Verlagerung hin zu nährstoffreicher Nahrung, Anpassung wo notwendig
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Leitlinien eher auf allgemeine Ernährungsmuster fokussieren als auf individuelle Komponenten wie Nahrungsmittelgruppen und Nährstoffe. Sie empfehlen eine Verlagerung hin zu Essensmustern mit „nährstoffreicher Nahrung“ und können sowohl auf individuelle und kulturelle Präferenzen adaptiert werden als auch auf budgetäre Grenzen.
Die 5 Schlüssel-Empfehlungen sind:
• Folge lebenslang einem gesunden Nahrungsaufnahmemuster.
• Konzentriere Dich auf Vielfalt, Nährstoffdichte und –menge.
• Begrenze die Kalorien aus zugesetztem Zuckern und gesättigten Fettsäuren und reduziere die Natriumaufnahme.
• Wechsle zu gesünderem Essen und gesünderen Getränken.
• Unterstütze gesunde Nahrungsaufnahmemuster für alle.
In den Leitlinien ist ausgeführt, dass ein gesundes Nahrungsaufnahmemuster eine Vielfalt an Gemüse (dunkelgrün, rot, orange) enthält, Obst (besonders ganze Früchte), Getreide (besonders Vollkorn), fettarme und fettfreie Milchprodukte, mageres Fleisch und andere Proteine wie Fisch und Meeresfrüchte, Eier, Hülsenfrüchte, Nüsse und Öle (besonders auf Pflanzenbasis).
Erstmals enthalten die neuen Leitlinien ein Mengenlimit für zugesetzten Zucker und empfehlen nicht mehr, restriktiv auf Fett zu verzichten (grundsätzlich wird eher eine Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren empfohlen statt eine insgesamt fettarme). Demnach sollten Amerikaner weniger als 10% ihrer täglichen Kalorien aus zugefügtem Zucker aufnehmen und weniger als 10% der täglichen Kalorien aus gesättigten Fettsäuren. Außerdem sollten sie weniger als 2.300 mg Natrium pro Tag aufnehmen, die Alkoholaufnahme limitieren sowie die empfohlenen Maßgaben für körperliche Aktivität einhalten.
Die neuen Leitlinien enthalten die früheren Empfehlungen aus 2010 nicht mehr, die Cholesterinaufnahme auf 3.000 mg pro Tag zu senken. Sie wurden ersetzt durch die Empfehlung, so wenig Cholesterin wie möglich zu essen.
Empfohlene Proteinlieferanten sind nun Eier, Fisch und Meeresfrüchte, mageres Fleisch und Geflügel, Hülsenfrüchte (Bohnen und Erbsen) und Sojaprodukte sowie auch Nüsse und Samen.
„Die Leute sollten lieber über Ernährungsmuster anstatt über einzelne Nährstoffe im Essen nachdenken. Innerhalb des größeren Ernährungsbildes ist eine Menge Kapazität für das Finetuning hinsichtlich der persönlichen Präferenzen vorhanden“, fasst Lichtenstein zusammen.
Der Text wurde von Ute Eppinger aus www.medscape.com übersetzt und adaptiert.
REFERENZEN:
Neue US-Leitlinie beeinflusst Ernährungsempfehlungen weltweit: „Zweifel in nie dagewesenem Ausmaß“
Die WHO warnt vor zu viel Zucker: Weniger als fünf Prozent der Gesamtenergie sollten es sein
WHO will Zuckerkonsum begrenzen: Ein Softdrink am Tag ist für ein Kind schon zu viel!
US-Leitlinien machen kurzen Prozess mit der Vitamin- und Mineralstoff-Supplementierung
Diesen Artikel so zitieren: Von Rinderzüchtern und „Big Soda“ beeinflusst? An den neuen US Ernährungs-Leitlinien scheiden sich die Geister - Medscape - 4. Feb 2016.
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