Gesünder dank der richtigen Diät? Das Neueste zu Gluten, Paleo und veganer Ernährung

Bret S. Stetka, MD

Interessenkonflikte

8. Oktober 2015

In diesem Artikel

Einleitung

In den vergangenen drei Jahren gab es im Rahmen des Jahrestreffens der American Psychiatric Association eine Veranstaltung mit dem Titel „Food and Brain“[1], die einen intensiven Blick auf den Einfluss der Ernährung für die psychische Gesundheit warf. In diesem Jahr gab es jedoch eine Überraschung, als auf offener Bühne rohe Austern gegessen wurden.

„Manche Menschen denken, dass 9.00 Uhr in der Früh nicht die rechte Zeit für frische Austern sei. Aber wir sehen das anders.“ So kommentierte der Mitvorsitzende Dr. Drew Ramsey von der Psychiatry at Columbia University College of Physicians & Surgeons in New York City die Aktion. Dann verkündete er noch, dass während der Präsentation Fragen an das Publikum gestellt werden würden, und wer eine Frage richtig beantworte, dürfe nach vorn kommen und sich eine frische Auster nehmen.

Ramsey erklärte, dass Austern für das Gehirn ausgesprochen gut wären. In den darauf folgenden anderthalb Stunden beschrieb er zusammen mit der Mitvorsitzenden Dr. Emily Deans (niedergelassene Psychiaterin in Massachusettes und außerordentliche Psychiatriedozentin an der Harvard Medical School), welche Diät neben den Schalentieren für das Gehirn besonders gut sei und warum das so ist.

Ramsey entwickelt derzeit zusammen mit der International Society for Nutritional Psychiatry eine standardisierte „Nervennahrung“. Zu Beginn erklärte er, dass die Ernährung eine sehr effektive aber noch ungenutzte Ressource im Gesundheitssystem ist. „Wir möchten unseren Patienten dabei helfen, das Organ Gehirn durch vollwertige Nahrungsmittel zu stärken. Dazu sollten sie von stark verarbeiteten Nahrungsmitteln, Weißmehlprodukten und bestimmten pflanzlichen Ölen weggeführt werden.“

Obwohl diese Disziplin noch in ihren Kinderschuhen steckt, weckt die psychiatrische Diätetik bei Klinikern und in der Forschung immer größeres Interesse, wie die Lancet Psychiatry zeigte: „Die Determinanten der menschlichen Gesundheit sind zwar sehr komplex. Doch zeigen die jüngsten Belege zwingend, dass die Ernährung ein wichtiger Einflussfaktor im Hinblick auf die hohe Prävalenz und Inzidenz von psychischen Störungen ist, was die Frage der Ernährung für die Psychiatrie ebenso wichtig erscheinen lässt wie für die Kardiologie, Endokrinologie und Gastroenterologie“ [2]. Nach einer anderen Untersuchung senkte alleine die Besprechung des Themas Ernährung mit einem Therapeuten für 6 Stunden im Verlauf von 2 Jahren die Werte im Beck Depression Inventory bei älteren depressiven Patienten um 40 % [3].

„Die Datenlage ist äußerst vielversprechend, wenn es darum geht, ob wir die psychische Gesundheit durch diätetische Interventionen positiv beeinflussen können“, sagte Ramsey.

Kommentar

3090D553-9492-4563-8681-AD288FA52ACE
Wir bitten darum, Diskussionen höflich und sachlich zu halten. Beiträge werden vor der Veröffentlichung nicht überprüft, jedoch werden Kommentare, die unsere Community-Regeln verletzen, gelöscht.

wird bearbeitet....