Die Furcht vor Borreliose ist groß, doch nicht nach jedem Zeckenstich ist eine Behandlung mit Antibiotika nötig. PD Dr. Martin Hartmann erklärt, wie Ärzte abwägen sollten.

Der Frost ist fast vorbei, die Zecken erwachen, zuerst die erwachsenen Zecken und Nymphen. Sie erklimmen die Gräser und warten auf Mensch oder Tier. Nach Zeckenstich kommt es bei einer Borreliose bei ca. 80% zu einem Erythema migrans, ein mehr als 5cm große, scheibenförmige Rötung mit Ausbreitung. Diese Blickdiagnose sollte zu einer antibiotischen Therapie führen.
Heidelore Hofmann gab auf der 23. Jahrestagung der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie in Dresden einen Überblick zu den immer noch gültigen Therapieempfehlungen:
Frühstadium |
Spätstadium |
|||
Lokalisiert |
Disseminiert |
|
||
Antibiotikum |
Dosis/Dauer (d) |
|||
Doxycyclin |
2x100mg |
14 |
21 |
28 |
Amoxicillin |
3x750mg |
14 |
21 |
28 |
Cefuroxim |
2x500mg |
14 |
21 |
28 |
Azithromycin |
2x250mg |
5 |
10 |
k.A. |
REFERENZEN:
1. Zeckenprognose bei Zeckenwetter.de
2. European Concerted Action on Lyme Borreliosis
Diesen Artikel so zitieren: Was tun beim Zeckenstich? Eine Therapie mit Antibiotika ist nicht immer notwendig - Medscape - 19. Mai 2015.
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