Intestinale Infektionen mit Parasiten oder Protozoen können zu einer signifikanten Morbidität und Mortalität der betroffenen Patienten führen, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und rechtzeitig therapiert werden. Obwohl solche Erkrankungen typischerweise geographisch eher den Entwicklungsländern zugeschrieben werden, hat die zunehmende Globalisierung zu einer steigenden Anzahl dieser Krankheiten geführt. Das dargestellte Bild zeigt den Befall der Duodenalschleimhaut eines Patienten durch Hakenwürmer.

Bandwürmer sind lange, segmentierte Würmer aus der Familie der Zestoden, zu denen die Gattungen Taenia, Diphyllobothrium, Hymenolepis, Echinococcus und Spirometra gehören. Ausgewachsene Bandwürmer besitzen keinen Darmtrakt, sondern nehmen alle Nährstoffe durch ihr Integument auf. Sie haben einen Kopf (Skolex), einen Hals und einen segmentierten Körper mit männlichen wie auch weiblichen Gonaden. Bandwürmer brauchen einen oder mehrere Wirte für ihren Lebenszyklus. Typischerweise werden die Eier von einem Wirt in die Umwelt abgegeben, wo sie durch einen intermediären Wirt aufgenommen werden.
Im Zwischenwirt schlüpfen die Larven, die wiederum in das Gewebe des Wirtes eindringen und sich einkapseln. Der primäre Wirt nimmt die Zysten auf, indem er das Fleisch des Zwischenwirtes verzehrt. Das Diagramm des Lebenszyklus der Gattung Echinococcus ist dargestellt. Menschen stellen den primären Wirt für Taenien, Diphyllobothrien, Hymenolepis und Spirometra dar und fungieren als Zwischenwirt für Echinococcus. Infektionen erfolgen typischerweise fäkal-oral oder durch den Verzehr von kontaminierten, nicht ausreichend gekochtem Fleisches. Glücklicherweise sind Infektionen mit Zestoden in Deutschland eine Seltenheit, wobei Hymenolepis der am häufigsten anzutreffende Parasit ist.
Bild mit freundlicher Genehmigung durch die „Centers for Disease Control and Prevention (CDC)“
Viele Infektionen mit Zestoden verlaufen asymptomatisch. Zu den häufigsten Symptomen zählen Bauchschmerzen, Anorexie, Gewichtsverlust und Unwohlsein. Diphyllobothrium absorbiert große Mengen an Vitamin B 12 und kann beim Wirt eine megaloblastische Anämie auslösen. Taenia solium kann zur Ablagerung von Zysten im zentralen Nervensystem führen, was die Entstehung von Krampfanfällen im Rahmen einer Neurozystizerkose nach sich ziehen kann. Echinococcus lagert Zysten langsam über einen Zeitraum von 5-20 Jahren ab. Die Zysten können im befallenen Organ zu Verdrängungserscheinungen führen. Der Ruptur solcher Zysten können Fieber, Juckreiz, Urtikaria, Eosinophilie und ein anaphylaktischer Schock folgen. Die Mortalitätsrate von unbehandelten symptomatischen Leberzysten beträgt 90% innerhalb von 10 Jahren.
Bandwurminfektionen werden in der Regel durch den Nachweis von Eiern und Parasiten in 2-3 Stuhlproben diagnostiziert. Bildgebende Verfahren sind der Beurteilung einer Neurozystizerkose (CT oder MRT) und Echinococcus-Zysten (CT, MRT oder Ultraschall - abgebildete Lebersonographie) vorbehalten. Untersuchungen mittels ELISA-Tests, Immunblots und PCR können zur Bestätigung der Diagnose herangezogen werden. In Abhängigkeit der vorzufindenden Spezies können Sensitivität und Spezifität der Tests unterschiedlich ausfallen.
Die Behandlung der meisten Infektionen erfolgt durch die Gabe von Antihelmintika wie Praziquantel, Niklosamid oder Albendazol. Interventionelle Therapien sind Patienten vorbehalten, die lokale, symptomatische Infektionen aufweisen. Hierzu gehören die chirurgische Exzision oder eine Aspiration.
Enterobius vermicularis (Madenwurm) ist der häufigste Darmparasit in Deutschland. Madenwürmer leben im Dünndarm. Das trächtige Weibchen begibt sich dann allerdings zum Anus und legt dort typischerweise nachts Eier in die perianalen Hautfalten ab (s. Abbildung). Die geschlüpften Larven wandern dann zurück in den Anus und die unteren Darmanteile, was einer Retroinfektion gleichkommt. Die Eier können in die Luft oder auf Krankheitsüberträger abgegeben werden, wo sie dann wieder oral aufgenommen werden können. Die Mehrheit befallenen Patienten ist asymptomatisch. Zu den häufigsten Beschwerden zählt der anale Juckreiz. Die Diagnose wird durch mikroskopische Identifikation von Eiern und weiblichen Madenwürmern aus perianalen Abstrichen (Abnahme idealerweise morgens) gestellt. Zur Behandlung gehören die Gabe von Antihelmintika unter Mittherapie der umgebenden Kontaktpersonen sowie die Reinigung von Kleidung und Bettwäsche.

Die Ascariasis stellt die häufigste Wurminfektion weltweit dar. Die größten der Spulwürmer gehören der Gattung Ascaris lumbricoides an und können bei einer Länge bis zu 35 cm 2 Jahre im Dünndarm überleben. Sein Lebenszyklus ist komplex und betrifft zahlreiche menschliche Organe (siehe Abbildung). Jeden Tag produziert ein weiblicher Wurm bis zu 240.000 Eier, die durch in der Nähe befindliche männliche Würmer befruchtet werden. Befruchtete Eier können bis zu 17 Monate im Boden überleben. Nach oraler Aufnahme schlüpfen die Würmer dann wieder im Dünndarm.
Larven im 2. Stadium durchwandern dann die Darmwand und wandern dann über die portalen Gefäße in Leber und Lungen. Die Larven können ausgehustet und dann heruntergeschluckt werden, sodass sie im Darmtrakt wieder zu adulten Parasiten heranreifen. Sie ernähren sich wiederum von intestinalen Produkten mit der eventuellen Folge eines Protein-, Kalorien- oder Vitamin A-Mangels insbesondere bei Kindern mit schon bestehendem Risiko für eine Mangelernährung. Da die Würmer sich nicht im Wirt vermehren, ist eine Infektion auf 2 Jahre limitiert, wenn es nicht zu einer Reinfektion kommt. Obwohl die meisten Träger asymptomatisch sind, können Patienten eine Wachstumsverzögerung, Pneumonitis, Pneumonie, Eosinophilie, intestinale oder pankreatische Obstruktionen und eine hepatobiliäre Schädigung entwickeln.

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Nachweis von Eiern und Parasiten im Stuhl (s. Abbildung mit einem Ei von Ascaris lumbricoides in einer Merthiolat-Jodin-Formaldehyd-Lösung). Konventionelle Röntgenaufnahmen des Bauchraumes zeigen Anzeichen einer Darmobstruktion. Die Behandlung mit einer Einzeldosis mit Albendazol oder Mebendazol reicht in der Regel aus. Eine medikamentöse Therapie während einer Lungeninfektion ist nicht indiziert, da das Risiko der Entwicklung einer Pneumonitis durch absterbende Larven besteht. Die endoskopische retrograde Cholangiopankreatographie (ERCP) kann sowohl für die Diagnose als auch die Therapie einer Infektion des Gallengangsystems herangezogen werden. Die meisten Würmer wandern spontan aus dem Darmtrakt und den Gallenwegen. Bei therapierefraktären Fällen kann eine chirurgische Intervention notwendig werden.

Hakenwürmer, vornehmlich Ankylostoma duodenale und Nector americanus, infizieren weltweit hunderte Millionen von Menschen. Larven von Hakenwürmern penetrieren schnell die Haut von Menschen, die mit menschlichen Exkrementen kontaminiertem Boden ausgesetzt sind (s. Lebenszyklus). Juckreiz an der Penetrationsstelle ist häufig zu beobachten. Die Larven graben sich dann in kleinste Venen ein und embolisieren in der Lunge, wo sie in Alveolen einbrechen und eine asymptomatische Alveolitis mit Eosinophilie hervorrufen. Über Husten und Herunterschlucken des Sputums gelangen die Larven in den Darmtrakt, wo sie ausreifen. Adulte Würmer ernähren sich von Blut aus den Kapillaren der Darmschleimhaut.
Ca. 5 Wochen nach Erstinfektion geben weibliche Parasiten tausende von Eiern an den Stuhl ab. Wenn keine Reinfektion auftritt, verschwindet die Infektion mit dem Sterben der Würmer im Körper. Die Lebenserwartung von Necator beträgt 5 Jahre, die von Ankylostoma 1 Jahr. Patienten können über Diarrhoen, moderate Bauchschmerzen oder Übelkeit klagen. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Nachweis von Eiern und Parasiten im Stuhl. Sowohl eine Eisenmangelanämie wie auch eine Eosinophilie können im kompletten Blutbild auffällig werden. Die Behandlung mit einer Einzeldosis mit Albendazol oder Mebendazol reicht in der Regel aus.

Intestinale Saugwürmer sind flache hermaphroditische Würmer, die zwischen wenigen Millimetern und mehreren Zentimetern lang sein können. Die Spezies, die am häufigsten zu Infektionen beim Menschen führen, heißen Fasciolopsis buski (s. Abbildung), Heterophyes heterophyes, Metagonimus yokogawai und Echinostoma species. Der Lebenszyklus einer jeden dieser Spezies ist sehr komplex und kann eine Vielzahl von Zwischenwirten involvieren (wie z.B. Schnecken, Fische, Kaulquappen – oder auch Gemüse). Menschen infizieren sich in der Regel durch den Verzehr von rohem oder nicht ausreichend gekochtem Fleisch bzw. Gemüse.
In Entwicklung befindliche Zwischenformen lagern sich der Dünndarmwand an, wo sie im Laufe mehrerer Monate zu adulten Organismen heranreifen. Erwachsene Saugwürmer verursachen Entzündungen, Ulzerationen und Schleimsekretion im Bereich ihrer Haftstelle am Darm. Die meisten betroffenen Menschen sind asymptomatisch, können aber weiche Stühle, Gewichtsverlust, Unwohlsein und nicht-spezifische Bauchschmerzen entwickeln. Bei schweren Infektionsverläufen können alternierende Diarrhoen und Obstipation, Gesichtsödeme, Ödeme der Bauchwand und unteren Extremitäten, Anorexie, Übelkeit und Erbrechen beobachtet werden. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Nachweis von Eiern und Parasiten im Stuhl.

Die Mikrosporidiose wird durch eine Infektion mit Mikrosporidien verursacht, bei denen es sich um obligat intrazelluläre, sporenbildende Parasiten handelt. Der Stamm Mikrospora beinhaltet über 1000 Pilzspezies, von denen eine Mehrzahl Infektionen beim Menschen hervorrufen können (s. elektronenmikroskopische Aufnahme von Nosema connori). Die meisten Infektionsfälle sind mit HIV oder anderen immunsupprimierenden Erkrankungen assoziiert. Eine Infektion geschieht durch Ingestion oder Inhalation mikrosporidialer Sporen von Mensch zu Mensch oder durch Wasserübertragung. Die Sporen bilden polare Kanäle aus (s. Pfeil) und injizieren infektiöses Sporoplasma in die Wirtszelle. Innerhalb der Zelle vermehrt sich das Sporoplasma durch binäre Kernspaltung und führt eventuell zur Ruptur der Zellwand, was weitere Sporen freisetzt.
Patienten mit intestinaler Mikrosporidiose können chronische, nicht-blutige Diarrhoen, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Mangelernährung entwickeln. Bei einer Dissemination können eine Cholezystitis, ein Nierenversagen und Infektionen der Atemwege hinzukommen. Die Diagnose erfolgt durch Mikroskopie von Stuhlmaterial, die allerdings nicht eine genaue Identifikation der zugrundeliegenden Spezies zulässt. Zytologische und histologische Untersuchungen sind ebenfalls hilfreich. Die Behandlung mit Albendazol über einen Zeitraum von 2-4 Wochen ist effektiv bei Infektion der Augen, des Darms und bei disseminierter Mikrosporidiose.

Bei der Balantidiose handelt es sich um eine intestinale Infektionserkrankung durch das zilientragende Protozoon Balantidium coli. Vermutlich sind Schweine primäre Krankheitsüberträger. Dadurch sind diejenigen besonders für eine Infektion gefährdet, die mit Schweinen oder Nebenprodukten von Schweinen zu tun haben. Nach der Aufnahme infektiöser Zysten wandern die Balantidium coli-Erregerin den Dickdarm, das Zoekum und das terminale Ileum. Dort entwickeln sie sich zu Trophozoiten, ernähren sich von Bakterien und vermehren sich durch binäre Kernspaltung und Konjugation. Sie bleiben hauptsächlich im Darmlumen, können aber auch die Darmwand penetrieren und zur Ausbildung von Ulzera führen.
Obwohl die meisten Patienten mit normaler Immunfunktion asymptomatisch bleiben, können Patienten blutig-schleimige Durchfälle, Übelkeit, Bauchschmerzen, Anorexie, Gewichtsverlust, Fieber, Kolitis und Dehydrierung entwickeln. Die Diagnose wird auf der Basis feuchter Abstriche von Stuhlproben gestellt. Trophozoiten können anhand ihrer ausgedehnten Größe, der Ummantelung mit Zilien und der spiralförmigen Fortbewegung (s. Abbildung) identifiziert werden. Zur Therapie zählen Volumen- und Elektrolytsubstitution wie auch eine antibiotische Abdeckung mit Tetrazyklinen und Metronidazol.

Dientamoeba fragilis ist ein Protozoon ohne Flagellen, das den Dickdarm befällt. Vermutlich geschieht die Übertragung fäkal-oral von Mensch zu Mensch oder über eine Koinfektion mit den Eiern von E. vermicularis (Madenwurm). Der Lebenszyklus ist noch nicht gänzlich geklärt, ein zystisches Stadium konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Trophozoiten infizieren die Zellen der Krypten der Dickdarmschleimhaut und verursachen dadurch eine eosinophile Entzündungsreaktion. Bauchschmerzen und nicht blutige Durchfälle gehören zu den häufigsten Symptomen, allerdings können auch Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Kopfschmerzen, Fieber, Unwohlsein und Abgeschlagenheit vorkommen.
Die Diagnose wird meist mikroskopisch im Rahmen der Untersuchung frischer Stuhlabstriche gestellt, die charakteristische, pleomorphe Trophozoiten mit 1-4 Kernen (meist zweikernig) mit ebenfalls typischen aggregierten Chromatinkörnchen zeigen (s. Pfeil). Zur üblichen Therapie gehört die Gabe von Antihelmintika wie Metronidazol, Tetrazyklin, Jodoquinol oder Paromomycin.
Bild mit freundlicher Genehmigung vom CDC
Die Giardiasis stellt eine der weltweit am meisten verbreiteten Durchfallerkrankung dar und wird meist durch das flagellierte Protozoon Giardia lamblia (auch als Giardia intestinalis bekannt) hervorgerufen. Die Infektion wird durch Aufnahme von Giardia-Zysten (s. Abbildung) verursacht, typischerweise aus kontaminiertem Wasser. Die Erreger verlassen die Zysten, vermehren sich und kolonisieren den oberen Dünndarm. Zysten können in kaltem Wasser 2-3 Monate überleben. Für eine Infektion reicht bereits eine Konzentration von 10-25 Zysten aus. Die genaue Pathophysiologie ist noch unklar. Die meisten Infektionen sind asymptomatisch, und asymptomatische Träger sind weit verbreitet. Hauptsächliche Übertragungsweg und Infektionsursache sind direkte Mensch zu Mensch-Kontakte bei schlechten hygienischen und sanitären Verhältnissen.
Symptomatische Patienten beklagen explosionsartige, wässrige Durchfälle, abdominelle Krämpfe, faul-riechende Blähungen, Erbrechen, Fieber, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Laktoseintoleranz und Gewichtsverlust. Die Symptome halten in der Regel für 3-4 Tage an, während derer der betroffene Patient im Durchschnitt 10 Pfund an Gewicht verliert. Die körperlichen Befunde sind typischerweise unauffällig, im Stuhl lässt sich kein Blut nachweisen. Die Diagnose wird aufgrund des Nachweises von Eiern und Parasiten im Stuhl, mit Hilfe der Antigendetektion mittels ELISA im Stuhl, durch einen immunfluoreszierenden Antikörpertest oder selten anhand einer Probe aus dem Duodenum gestellt. Zur Therapie gehört typischerweise Rehydrierung und Elektrolytsubstitution, sowie die Gabe von Metronidazol oder Tinidazol.

Die Amöbenruhr wird durch das Protozoon Entamoeba histolytica hervorgerufen. Sie entsteht durch die Aufnahme zystischer Protozoen aus fäkal kontaminiertem Bodenmaterial, Dünger oder Wasser. Die Umwandlung in Trophozoiten geschieht im terminalen Ileum oder Kolon. Diese wiederum penetrieren die Dickdarmschleimhaut und verursachen eine lokale Gewebedestruktion, blutig-sekretorische Diarrhoen und eine Kolitis. Eine hämatogene Aussaat kann zu Trophozoit-Ablagerungen in der Leber mit Abszessbildung führen.
Die Diagnose erfolgt mithilfe von Stuhlmikroskopie, ELISA, Immunfluoreszenz, indirekter Hämagglutination oder PCR. Bei der mikroskopischen Darstellung (s. Bild) handelt es sich um eine Trichrom-Färbung, die in diesem Beispiel Trophozoiten mit kleinen Kernen (weiße Pfeile) und aufgenommene Erythrozyten (rote Pfeile) zeigt. Die Therapie bei asymptomatischer Amöbenruhr umfasst die Gabe einer im Darmlumen wirkenden Substanz mit dem Ziel der Eradikation des Erregers (z.B. Jodoquinol oder Paromomycin). Die assoziierte Kolitis wird mit Metronidazol, Leberabszesse zusätzlich noch mit einer Drainage behandelt.

Die Kryptosporidiose wird durch eine Infektion mit dem Protozoon aus der Gattung Cryptosporidium, meist Cryptosporidium hominis oder parvum hervorgerufen. Die Übertragung geschieht meist fäkal-oral über direkten Mensch zu Mensch-Kontakt, die Infektion kann aber auch durch Tiere oder Wasser übertragen werden. Oozyten von Cryptosporidium sind mit einer Konzentration von 10-1000 bereits hochinfektiös. Sie produzieren Formen, die in intestinale Zellen einwandern, sich aber außerhalb des Zytoplasmas ansiedeln. Sie verursachen Durchfälle, indem sie die intestinale Permeabilität und die Chloridsekretion steigern und zu einer Malabsorption im Dünndarm führen.
Bei gesunden Erwachsenen ist die Kryptosporidiose bei einer Erkrankungsdauer von bis zu 4 Wochen selbstlimitierend. Bei Kindern oder AIDS-Patienten kann eine persistierende Durchfallerkrankung die Folge sein. Die Diagnose erfolgt durch Stuhlmikroskopie (mit modifizierter säurebeständiger Färbung mit Nachweis rotgefärbter runder Oozyten, s. Abbildung), durch Antigen-Detektions-Assays oder PCR. Die Behandlung mit Nitazoxanid verkürzt die Dauer der Durchfälle. Symptomatische Fälle erhalten Flüssigkeitsausgleich, Nahrungszufuhr und Antidiarrhoika zur Vermeidung konsekutiver Morbidität.

Bei der Isosporiasis handelt es sich um eine Durchfallerkrankung durch eine Infektion mit Isospora belli. Sie wird von Mensch zu Mensch fäkal-oral übertragen, ohne dass bislang Tiere als Erregerreservoir identifiziert werden konnten. Wirte nehmen Sporozyten-beinhaltende Oozyten auf, die im Verlauf die Sporozoiten freigeben. Diese wandern in die Epithelzellen des Duodenums und des proximalen Jejunums ein. Dort vermehren sie sich durch asexuelle und sexuelle Befruchtung und produzieren eventuell Oozyten, die in den Stuhl abgegeben werden. Die Symptome der Isosporiasis lassen eine Toxin-basierte Genese der Erkrankung vermuten, obwohl ein solches bislang nicht nachgewiesen werden konnte.
Zu den Symptomen der Isosporiasis zählen ausgedehnte wässrige und nicht-blutige Durchfälle, krampfartige Bauchschmerzen, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Fieber. Die Diagnose erfolgt durch Stuhlmikroskopie mit modifizierter säurebeständiger Färbung (siehe Abbildung). Die Behandlung ist supportiv mit Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich und kurativer oraler Trimethoprim-Sulfamethoxazol-Gabe. Bei AIDS-Patienten kann eine Langzeittherapie notwendig sein.
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