Eine 68 Jahre alte Frau stellte sich initial mit einer im CT zufällig entdeckten Raumforderung im Stroma der kleinen Magenkurvatur vor. Ungefähr ein Jahr später entwickelte die Patientin periprandial obstruktive Beschwerden, weshalb erneut eine Bildgebung erfolgte.
Das zweite CT zeigte eine solide Raumforderung mit Lokalisation in der Magenwand, die sich vom gastroösophagealen Übergang nach kaudal entlang der kleinen Magenkurvatur erstreckte. Die längsten transversalen und diagonalen Durchmesser lagen bei 5,4 cm, während die Raumforderung im Vergleich zu den Voraufnahmen um 4 bis 5 mm an Größe zugenommen hatte (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: CT-Aufnahmen, die die solide Raumforderung in der Magenwand entlang der kleinen Magenkurvatur zeigen (Pfeile).
Eine ergänzend durchgeführte endoskopische Sonographie bestätigte die Tumorgröße, lieferte Informationen zum soliden Charakter der dreigelappten Raumforderung des Stromas und diente als Steuerung der Feinnadelbiopsie. Die gewonnenen Gewebeproben waren negativ für CD19/CD117, CD34 und S100 sowie positiv für Desmin und Alpha Smooth Muscle Aktin. Damit sprachen die Befunde für das Vorliegen eines glattmuskulär differenzierten Leiomyoms (siehe Abbildung 2).

Abbildung 2: Bilder der endoskopischen Sonographie mit Darstellung einer soliden dreigelappten Raumforderung und der Durchführung der Feinnadelbiopsie (weißer Pfeil).
Hätte es sich bei diesem Tumor um ein GIST gehandelt, hätte vor dem Hintergrund der Beteiligung des gastroösophagealen Übergangs eine Ösophagogastrektomie durchgeführt werden müssen.
Da aber ein Leiomyom vorlag, wurde lediglich eine laparoskopische Enukleation zur Beseitigung der Obstruktion unter Schonung der Funktion der Kardia und des gastroösophagealen Übergangs durchgeführt.
Quizfrage
Welches ist das häufigste Symptom eines Leiomyoms des Magens?