Betrachtet man die Innervation im kleinen Becken genauer, so zeigt sich, dass die parasympathische Versorgung der Beckenorgane über das Sakralmark erfolgt. Die dort befindlichen Nucleii intermediolateralis und intermediusmedialis schicken ihre Axone durch die Sakralwurzeln, von welchen sie als Nn. pelvici in den Plexus hypogastricus inferior und von hier aus zu den Beckenorganen wie Rektum, Blase und dem Genital ziehen.
Die sympathischen Neuronen im thorakalen und lumbalen Seitenhorn schicken ihre Axone über die Rr. communicantes zum Truncus sympathicus und von hier aus zu Ganglien und Nervenplexi, die zu beiden Seiten der Aorta abdominalis gelegen sind. Die obere Gangliengruppe sind die Ganglia coeliaca, darunter liegt das Ganglion mesentericus superius sowie das Ganglion mesentericus inferius.
Im Becken bildet sich der Plexus hypogastricus superior und darunter der Plexus hypogastricus inferior. Der Plexus hypogastricus superior befindet sich in etwa auf Höhe des Promontoriums und teilt sich dort in die symmetrisch angelegten Nn. hypogastricii auf. Sie verlaufen im Raum zwischen den beiden Faszien und sind von einer feinen Bindegewebsfettschicht bedeckt. Die Nn. hypogastricii stellen die sympathischen Fasern des Plexus hypogastricus inferior dar, während die parasympathischen Anteile über die Nn. pelvici einfließen.
Der Plexus hypogastricus inferior (Plexus pelvicus) ist in den ‚lateralen Ligamenten‘ lokalisiert und liegt ungefähr auf Höhe der Samenbläschen. Von dort aus verlaufen Nervenfasern zur Versorgung der Urogenitalorgane am Unterrand der Samenbläschen entlang des lateralen Randes der Prostata (neurovaskuläres Bündel nach Walsh). Sie sind im Wesentlichen für die vegetative Versorgung der Blase und der Genitalorgane zuständig.