Junge Männer halten sich mit körperlicher Aktivität und Verzicht auf Fernsehkonsum nicht nur fit, sondern auch ihre Spermienproduktion in Gang. Wie? Das untersuchten kürzlich Dr. Audrey Jane Gaskins und ihre Kollegen von der Harvard School of Public Health in Boston/USA anhand einer Querschnittserhebung im amerikanischen Bundesstaat New York [1].
Für die „Rochester Young Men’s Study“ (RYMS) wurden über Flyer und Zeitungsannoncen zunächst 389 Männer im Alter zwischen 18 und 22 Jahren angeworben. Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse stützen sich auf valide Datensätze von 189 dieser Teilnehmer – allein schon aufgrund des Auswahlverfahrens nicht unbedingt das, was man ein repräsentatives Kollektiv nennen könnte.
Zunächst einmal wurden mittels Fragebogen der durchschnittliche Fernsehkonsum und das durchschnittliche Ausmaß der körperlichen Aktivität in den der Studie vorausgegangenen 3 Monaten ermittelt. Sodann bat man die Teilnehmer zu einer Samenprobe. Spermienzahl, -beweglichkeit, -morphologie etc. waren die gängigen Kriterien, nach denen die Bewertung der Samenprobe erfolgte.
Zwei Tage Abstinenz sollten nach Möglichkeit der Probengewinnung vorausgegangen sein. Im Endeffekt nahmen es etliche doch nicht so genau: 26 Probanden war diese Karenzzeit zu lang.
Beim Datenabgleich ergaben sich folgende Befunde: In der Gruppe jener Männer mit der höchsten körperlichen Aktivität (>15 Stunden pro Woche) lag die Samenkonzentration um 73% über der der Bewegungsmuffel (<5 Stunden pro Woche). Umgekehrt sah es in Sachen Fernsehkonsum aus: Jene Männer, die mehr als 20 Stunden pro Woche vor dem Bildschirm saßen, wiesen eine um 44% geringere Spermakonzentration auf als diejenigen, welche dies überhaupt nicht taten.
Über die Ursachen ließ sich offenbar nur spekulieren: Die Autoren der Studie führten skrotale Temperaturveränderungen im Zuge vorzugsweise sitzender Tätigkeiten als Grund für die Ergebnisse ins Feld.
Ob sich die Gruppe der „Fersehcouchpotatoes“ infolge mangelnder Zeugungsfähigkeit früher oder später gewissermaßen aus der Gesellschaft „herausmendeln“ wird, ist aufgrund der Studienergebnisse nicht abzusehen. Denn es fanden sich keine nennenswerten Unterschiede hinsichtlich Samenmotilität und –morphologie. Für die reproduktive Kapazität reichen bekanntlich schon einige wenige Samenzellen aus – genau genommen eine einzige.