Ernaehrung, Insulin und Prostatakrebs
Eine faszinierende Theorie vermutet Insulin als fördernden Faktor bei der Krebsentstehung. Bei adipösen Männern mit Diabetes wurde ein geringeres Erkrankungsrisiko für Prostatakrebs beobachtet. Insulin ist ein bedeutender Wachstumsfaktor; in Patienten mit Prostatakarzinom zeigten sich erhöhte Spiegel von IGF und seinen Rezeptoren. Indem man die Insulinwerte niedrig hält, könnte die Wachstumsrate von Karzinomzellen verzögert werden. Dies ist lediglich durch Diäten erreichbar.
Um von der geringen Menge an Insulin zu profitieren, die sie produzieren, ist für Menschen mit Diabetes ein Glykämieindex entwickelt worden. Dieser Index gliedert den Kohlenhydratanteil verschiedener Nahrungsmittel auf einer Skala zwischen 0-100, abhängig davon, in welchem Masse diese Nahrungsmittel nach Aufnahme zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führen. Der Konsum von Nahrungsmitteln mit niedrigem Kohlenhydratanteil senkt die Blutzuckerspiegel und verringert die Insulinausschüttung. Dieser Theorie nach würden niedrige IGF-Spiegel Krebszellen von schnellem Wachstum abhalten.
In den 1920er Jahren verbreitete Oshawa das Konzept der makrobiotischen Diät, die den niedrigsten Glykämieindex hervorruft. Diese strenge Diät besteht hauptsächlich aus Vollkorn und Gemüse. Sogar die meisten Früchte sind ausgenommen. Im Gegensatz dazu verbietet die diabetische Diät nur die Nahrungsmittel mit dem höchsten Glykämieindex, einschließlich getrockneter Datteln, Cornflakes, Bohnen, Donuts, Weißbrot, Zucker, weißer Reis und ähnliches.