Energieverbrauch und Prostatakrebs
Die Energiegesamtaufnahme könnte ein weiterer, wichtiger Faktor in der genese des Prostatakarzinoms sein. Exzessive Kalorienzufuhr ohne Rücksicht auf ihre Herkunft führt zu Übergewicht, welches mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs einhergeht.
Mukherjee et al. zeigten in kastrierten und nichtkastrierten Mäusen, dass unabhängig vom Kastrationsstatus (der allein betrachtet bereits das Krebswachstum reduziert) alle Gruppen mit niedriger Energieaufnahme Tumoren entwickelten, die kleiner waren und langsamer wuchsen, ferner eine verringerte Mikrogefäßdichte und einen verminderten Zellproliferationsindex aufwiesen (13).
In dieser Studie wurden in Mäuse mit schwerer, kombinierter Immundefizienz (SCID) Krebszellen (Dunning R3327-H und LNCaP) transplantiert. In einer Gruppe war die Nahrungsaufnahme nicht limitiert. Eine zweite Gruppe wurde kastriert und in 2 Subgruppen unterteilt: die erste erhielt eine Nahrungsrestriktion von 20%, die zweite von 40%. Eine letzte Gruppe wurde nicht kastriert, wurde aber einer Nahrungsrestriktion unterzogen.
Auf der Grundlage der Ergebnisse eines Modells mit transgenen Mäusen schlussfolgerten Huffman et al., dass die Fähigkeit, durch verminderte Kalorienzufuhr die Krebsentwicklung und –progression zu hemmen, teilweise durch Änderungen in der Energiebalance, der Körpermasse und –Zusammensetzung vermittelt wird statt nur durch die Kalorienaufnahme allein. Dies deutet an, dass das Risiko für ein Prostatakarzinom mehr von der exzessiven Kalorienspeicherung abhängt als nur von der exzessiven Kalorienzufuhr.
Obwohl diese Daten in sorgfältig kontrollierten Tiermodellen eine klare Sprache sprechen, bleibt die Übertragungsmöglichkeit dieser Ergebnisse auf den Menschen unbekannt.