Fleischkonsum und Prostatakrebs
Epidemiologische Studien lassen eine Korrelation zwischen dem Konsum roten Fleisches und Prostatakrebs vermuten. Giovannucci et al. berichteten, dass Männer mit einem hohen Konsum von rotem Fleisch ein 2,64fach höheres Risiko haben, an Prostatakrebs zu erkranken, als Männer mit niedrigem Fleischkonsum (7,11).
Die Assoziation zwischen Fleischkonsum und Prostatakarzinom ist dann besonders gegeben, wenn Fleisch bei hohen Temperaturen gebraten und verkohlt wird, einschließlich Würste, Schinken und Hot Dogs. Längere Zubereitungszeiten, hohe Temperaturen, Grillen oder Frittieren von Fleischprodukten sorgen für die gehäufte Entstehung chemischer Verbindungen wie heterozyklischer Amine und N-Nitrosaminen. Beispielsweise findet sich die Verbindung heterozyklische Amino 2-Amino-1-Methyl-6-Phenylimidazo[4,5-b]pyridin (PhIP) in gegrilltem Rind, Schwein, Huhn, Lamm, Fisch und verarbeiteten Fleischsorten. Heterozyklische Amine und N-Nitrosamine befinden sich als potentielle Karzinogene auf der Liste des „US Department of Health and Human Services“.
Im Rahmen des „Prostate, Lung, Colorectal and Ovarian Cancer Screening Trial“ fanden Cross et al. heraus, dass weder die Gesamtmenge konsumierten Fleisches noch die Art des Fleisches Einfluss auf das Prostatakarzinomrisiko hatten. Dennoch führte die tägliche Zufuhr von mehr als 10g lange zubereiteten Fleisches zu einem 1,4fach höheren Erkrankungsrisiko als bei Verzicht auf Fleisch. Außerdem wiesen Männer im Bereich der höchsten Quintile für Fleischkonsum ein 1,2fach höheres Risiko für die Entstehung von Prostatakrebs auf (12).